Innere Ruhe ist ein Zustand, der sowohl von Klienten als auch vom Coach gleichermaßen angestrebt wird. Schließlich können wir als Lebens- und Sozialberater unseren Klienten nur Dinge zeigen, die wir auch selbst umsetzen können. Im Falle der inneren Ruhe, handelt es sich sogar um eine “ansteckende Qualität”, die auch nonverbal übertragen wird.
Ein ruhiger Geist hat außerdem eine sehr anziehende Wirkung.

Innere Ruhe zu erreichen ist im Grunde sehr einfach, wenn man die folgenden 3547 Schritte genau befolgt. ;)

Der Kampf gegen Windmühlen – Was nicht funktioniert.

Unser Verstand hat sehr viel mit Windmühlen gemeinsam. Er setzt sich aus vielen kleinen Gedanken zusammen und wenn einer davon zu laufen anfängt, dreht sich das ganze Rad immer schneller und schneller…. und kann oft nicht mehr gestoppt werden.

Wenn wir dann auch noch, wie der gute alte Don Quichotte, gegen die Windmühlen kämpfen, machen wir sie so nur stärker und realer als sie sind.

Jeder hat wahrscheinlich schon versucht, seine Gedanken mit “Gewalt” ruhig zu stellen und ist mit fliegenden Fahnen daran gescheitert.
Keine Sorge, selbst Buddha hat es zu Beginn so versucht und nicht geschafft!

Warum ist das so?

Weil der Versuch Gedanken ruhig zu stellen, nur noch mehr Wind produziert, der das Rad schneller laufen lässt.
“Sei ruhig!” funktioniert genauso wenig wie “Sei spontan!” oder der hoffnungslose Versuch, nicht an rosa Elefanten zu denken.

Achtsamkeit – Das Werkzeug

Unsere Achtsamkeit dagegen ist wie eine Taschenlampe. Worauf wir sie richten, wird automatisch in den Fokus gerückt und dadurch sichtbarer und realer.
Achtsamkeit ist aber auch ein Muskel, der bei vielen Menschen völlig untrainiert ist.

Wir wachsen leider ohne eine Gebrauchsanleitung für unsere Achtsamkeit auf. Die Erfahrungen und Hinweise, die wir zu unserer Achtsamkeit bekommen, sind oft negativ behaftet. In der Schule werden wir dazu erzogen, unsere Achtsamkeit auf Dinge zu richten, die uns vielleicht gar nicht interessieren. Jeder kennt den Effekt, sich mit Gewalt (Don Quichotte lässt wieder grüßen) auf etwas konzentrieren zu müssen, das uns nicht interessiert. Das ist nicht nur Energie raubend, sondern plötzlich erscheinen uns die banalsten Gedanken und Bilder viel spannender und wir verlieren uns in diesem Strom.

Unruhe ist nur eine Beschreibung dafür, wenn unsere Aufmerksamkeit mitgerissen wird und wir die Kontrolle über sie verlieren. Entweder verliert sich unsere Aufmerksamkeit in “negativen Gedanken” oder in alternative Gedankenwelten, während wir sie eigentlich im Hier und Jetzt brauchen würden. Das verursacht Stress, was im Grunde nur eine andere Bezeichnung für Unruhe ist, und auch körperliche Reaktionen nach sich zieht.

Den Achtsamkeits-Muskel zu trainieren ist der Weg zu mehr inneren Ruhe.

Wie du Achtsamkeit trainierst und zu mehr innerer Ruhe kommst

Der klassische Weg zum Achtsamkeits-Muskeltraining ist Meditation.

Das funktioniert so:
Du setzt dich hin und beobachtest deine Gedanken, ohne einzugreifen oder etwas mit ihnen zu tun.
Du versuchst also nicht sie zu beruhigen (wir erinnern uns: das funktioniert nicht), oder sonst wie zu verändern. Das kann zu Beginn total gegen deine übliche Angewohnheit sein, etwas zu bewirken oder verändern zu wollen.
Keine Sorge, das ist normal und geht jedem so, der mit dem Achtsamkeits-Muskeltraining beginnt.
Wenn du das Bedürfnis in dir bemerkst, etwas “tun” zu wollen, so nimmst du dieses Bedürfnis auch einfach nur wahr und machst weiter mit dem Beobachten.

Was auch mit Sicherheit passieren wird ist, dass deine Achtsamkeit vom Strom der Gedanken und Bilder mitgerissen wird. Oft bemerkst du das erst einige Minuten nachdem es passiert ist.

Wenn das passiert, verzichte darauf dich zu bestrafen oder zu verurteilen (damit kannst du nach der Meditation gerne wieder beginnen, wenn du möchtest). Stattdessen komm mit deiner Achtsamkeit wieder zurück zu deinen Gedanken und Bildern im Moment und schaue ihnen zu, wie einem Kinofilm.

Wenn du das mal einige Zeit konsequent geübt hast und das Bedürfnis hast, mutig etwas ganz Neues zu probieren, dann kannst du versuchen, deine Achtsamkeit auf die Pause zwischen zwei Gedanken zu richten.

Unglaublich aber wahr – es gibt tatsächlich eine Pause zwischen den Gedanken. So wie es hier zwischen jedem Wort ein Leerzeichen gibt, so gibt es auch dieses Leerzeichen in deinem Gedankenstrom.

Mache es zu einer spannenden Herausforderung, diese Leerzeichen zu entdecken – werden zu einem Leerzeichen-Detektiv!

Mit der Zeit wirst du vielleicht bemerken, dass es viel mehr Leerzeichen gibt, als du glaubst und dann….. gibt es vielleicht sogar diesen einen Moment…. wo… dein Verstand….plötzlich…. ohne etwas zu tun…. in das Leerzeichen hineinfällt…. und…. still wird.

Jemand der häufig meditiert ist nichts anderes als ein Liebhaber dieser Stille.

Wenn du dich in diese Stille verliebst, wirst du automatisch mehr davon haben wollen und so ganz nebenbei mehr innere Ruhe in deinem Alltag erfahren.

Wie du die innere Ruhe in deinem Alltag erfährst

Wenn du die obige Meditation mit der Beobachtung deiner Gedanken eine Zeit lang praktizierst und ab und zu in die Stille gefallen bist, dann beginnt dein Gehirn sich zu verändern. Es produziert mehr Theta-Wellen (das sind die entspannten Gehirnwellen, die sich wie “Flow” anfühlen) und weniger von den hektischen Beta-Wellen (die du aus vergangenen stresserfüllten Zeiten noch kennst).

Um diesen entspannten Zustand zu fördern, kannst du nun versuchen, dein Achtsamkeits-Muskeltraining in deinen Alltag zu integrieren. Zum Beispiel dadurch, dass du ganz normale alltägliche Vorgänge wie Zähneputzen oder Geschirr abwaschen nun etwas aufhübschst, durch Achtsamkeit.

So wie du in der Meditation deine Gedanken mühelos beobachtet hast, kannst du dich nun auch beim Zähneputzen beobachten. Wieder ohne was zu verändern, sondern einfach nur, um dir mehr Momente der süßen Stille zu gönnen, die schon jetzt dein Leben unglaublich bereichern.

Du hast gemerkt, dass es dir gut tut und möchtest einfach mehr davon. Ganz normal.

Wenn du weiter diesem Weg folgst, ist dein Aufmerksamkeitsmuskel bald so gut trainiert, wie Arnold Schwarzenegger in seinen besten Zeiten.

…und dann….

Dann kannst du als Lebens- und Sozialberater oder Coach, diese tolle Erfahrung der inneren Ruhe, an deine Klientinnen weiter geben!

So einfach ist das und es waren dann doch viel weniger als die angedrohten 3547 Schritte!

Viel Spaß dabei!