Alles neu macht der Mai – heißt es dieses Jahr auch bei ilMit 6. Mai startet unser neuer Kurs “HAC Kids”, der Coaches und Trainer*innen für die Arbeit mit Pferden und Kindern ausbildet. Unser HAC Lehrgang mit Mareike Ahrend von der Pferdebrücke zählt zu unseren beliebtesten Angeboten. Diesmal bekommt sie Support von Felicitas Grübl vom Kindertierkreis Artemis. Wir haben Felicitas zum Interview gebeten und vielversprechende erste Einblicke in den Kurs bekommen. 

il: Feli, du startest ja in Kürze in Kooperation mit il den „HAC Kids“. Da könnte man jetzt im ersten Moment denken, es handelt sich um einen Kurs für Kinder – und dann sind da noch irgendwie Pferde dabei. Wie würdest du den Kurs denn kurz beschreiben? 

Felicitas: [lacht] Also zuerst sei gesagt: Der HAC Kids Kurs ist definitiv ein Angebot für Erwachsene. Der Kurs richtet sich an Menschen, die Freude an der Arbeit mit Kindern und Pferden haben. Menschen, die Kinder ein Stück ihres Entwicklungsweges begleiten und sie gemeinsam mit Pferden unterstützen möchten. Im Kurs lernen die Teilnehmer*innen also in Theorie und zahlreichen praktischen Übungen, Kinder mit Pferden zu coachen. 

il: Woran arbeitet denn ein Kids Coach mit den Kleinen? 

F: Das kann Unterschiedlichstes sein. Coachings für Kinder können erfolgen, um Mut zu stärken, soziale Kompetenz zu fördern, Glücksstunden zu erleben, Entspannung zu lernen – in vielen Lebensbereichen benötigen Kinder Unterstützung. Gemeinsam mit Pferden hat das Kind einen Partner an seiner Seite.  

il: Für wen ist der Kurs denn gut geeignet? Müssen Teilnehmer*innen dafür schon jahrelange Erfahrung mit Pferden mitbringen und ein eigenes Pferd besitzen? 

F: Ein eigenes Pferd ist keine Voraussetzung. Einiges an Erfahrung im Umgang mit Pferden ist jedoch hilfreich. Das macht das Arbeiten von Anfang an einfach leichter und gibt einem selbst die nötige Sicherheit mit dem Tier. Ansonsten richtet sich der Kurs an alle, die gerne in der Natur sind und mit Kindern und Pferden arbeiten, sie unterstützen und begleiten möchten. Auch für bereits ausgebildete Coaches oder Trainer*innen kann es eine spannende Zusatzausbildung sein 

il: Also ein Kurs für “blutige Anfänger*innen” und Fortgeschrittene gleichermaßen? 

F: Genau! Das sorgt auch in den kleinen Gruppen dafür, dass jeder vom anderen lernen kann 😊   

il: Es gibt ja sehr viele HAC-Anbieter, mit teils völlig unterschiedlichen Schwerpunkten. Auf welche Aspekte legst du besonders wert? Welche Methodik kommt in eurem Kurs zum Einsatz? 

F: Mit Mareike gemeinsam legen wir viel Wert auf eine gute Mischung aus Herz und Verstand, sowie Intuition und Technik. Dafür lernen die Teilnehmer*innen die Methoden erst mal in der Theorie im Seminarraum kennen. Sie erhalten anhand lehrreicher Beispiele aus der Praxis von Beginn an tiefe Einblicke. Und dann geht’s in die praktische Umsetzung. Die Teilnehmer*innen können direkt danach mit den Kindern und Pferden das Gelernte anwenden. Gemeinsam werden abschließend die Erfahrungen daraus reflektiert. So können die Teilnehmer*innen nach Absolvierung des Kurses gleich loslegen. 

il: Das klingt nach viel Abwechslung! 

F: Das ist das Ziel 😉 Coaching mit Pferden ist erlebnisorientiertes Lernen und das sollen auch die Teilnehmer*innen im Kurs schon so wahrnehmen. 

il: Der Kurs zielt darauf ab, mit Kind und Tier zu arbeiten. Eine spannende Kombination. Was macht denn das Arbeiten mit Kindern und Pferden so besonders? 

F: Als Coach begleitest du die Kinder in ihrer Entwicklung, kannst sie fördern und ihre Stärken entfalten. Das alleine finde ich schon unglaublich bereichernd, denn du spürst die Freude der Kinder bei jedem Entwicklungsschritt. Dazu kommen die Pferde als Begleiter und die geben den Einheiten dann nochmal mehr “Seele”. An ihrer Seite siehst du, wie Kinder lernen, Verantwortung zu übernehmen, selbstbewusster zu werden oder Ängste abzulegen. Das ist wirklich jedes Mal aufs Neue sehr besonders. 

il: Jetzt nennst du schon Verantwortungsbewusstsein und Selbstvertrauen – Wie profitieren Kinder denn noch vom Coaching mit Pferden? Was unterscheidet das pferdegestützte Coaching von dem ohne Pferd? 

F: Kinder profitieren in vielen Bereichen von Pferden und das hängt natürlich auch vom Ziel der jeweiligen Einheit abGenerell lässt sich jedoch sagen, die Pferde sind wie Freunde für die Kids und machen ihnen Mut. So können selbst die Kleinsten lernen, empathisch und selbstwirksam zu agieren oder Führung zu übernehmen. Ich würde sagen, die Kinder lernen sich selbst besser kennen durch die Pferde.
Wie ein Spiegel zeigen sie ihnen Stärken und Schwächen auf und die Kinder arbeiten dann gleich mit die
sem natürlichen Feedback – meist ganz unbewusst und unmittelbar. Das sind Effekte, die im Coaching ohne Pferd so leicht nicht möglich sind.
Dazu kommt der Faktor, dass es oft für die Kinder per se schon super aufregend und schön ist, auf der Koppel und bei den Tieren zu sein. 

il: Gibt es Erfolgsgeschichten, die du mit uns teilen kannst? Was passiert denn so in Coachings mit Kindern? 

F: Gerne. Einmal hatte ich einen 12-jährigen Burschen im Coaching. Sehr beliebt, sehr offen – jedoch wurde er auch als sehr laut und entsprechend immer wieder störend wahrgenommen. Beim Coaching mit dem Pferd hat er dann gemerkt, dass sich das Pferd ihm zuwendet und folgt, wenn er etwas leiser und einfühlsamer spricht. Sobald er laut wurde, drehte es den Kopf weg. Nach einigen solcher Übungen konnte er seine Lautstärke gut einschätzen und wir haben das Gelernte für seinen Schulalltag umgelegt. Seitdem hat sich die Dynamik in der Klasse positiv verändert und er selbst ist ganz stolz. Umgekehrt die Geschichte eines Jungen in der zweiten Klasse Volksschule. Er war sehr zurückgezogen und hat sich nicht getraut, vor der Klasse zu reden. Durch die Arbeit mit den Ponies hat er gelernt, wo seine Stärken liegen und wie er diese der Klasse zeigen können. Schritt für Schritt konnte er nach jeder Einheit mehr aus sich herauskommen. Es gibt also ganz unterschiedliche “Erfolgsmomente” für die Kids – und alle sind wunderschön zu erleben. 

il: Und das alles auch noch draußen an der frischen Luft. Klingt auch nach einem tollen Job für alle Naturliebhaber*innen!  

F: Absolut! Pferdegestütztes Coaching und Training bedient alle Sinne. Du arbeitest im Grünen, der Duft von Heu vermischt sich mit dem der Pferde. Du erlebst ihr sanftes Wesen, ihre Schönheit, ihr Einfühlungsvermögen für Kinder. Ich traue mich zu behaupten, das ist nicht zu vergleichen mit einem Bürojob 😉  

il: Du klingst so begeistert von all dem! Wie hast du persönlich denn deine Leidenschaft für das Arbeiten mit Pferden entdeckt? 

F: Pferde haben mich meine ganze Kindheit begleitet. Entweder war ich im Reitstall oder ich war bei unserem Nachbarn, wo ich im Sommer Pferde von der Rennbahn pflegen und reiten durfte. Ich fühle mich also einfach unheimlich wohl in ihrer Gegenwart, kann mich im Umgang mit ihnen entspannen, empfinde Glück. Es ist ein unvoreingenommenes Angenommen sein und ich habe selbst nach all den Jahren das Gefühl, ich kann viel von ihnen lernen. Dass ich es mittlerweile zu meinem Beruf gemacht habe, diese Leidenschaft mit Kindern und Erwachsenen zu teilen, macht mir also wirklich große Freude.  

il: Wie hat sich aus deiner Begeisterung für die Vierbeiner dann die Idee entwickelt, einen HAC Kids anzubieten? 

F: Durch die Ausbildung zum pferdegestützten Coach und Trainer und durch meine bestehende Arbeit mit Kindern und Tieren ist gemeinsam mit Mareike die Idee entstanden, auch Kinder mit Pferdebegleitung zu coachen und Menschen speziell dafür auszubilden. Wir waren der Überzeugung, was den Großen hilft, kann auch den Kleinen nur gut tun 😊  

il: Was lernt man jetzt also genau in diesem Kurs, um danach bestens für die Arbeit als pferdegestützte*r Coach und Trainer*in gerüstet zu sein? 

F: Die Teilnehmer*innen lernen, wie sie die Pferde als Coaching Partner einsetzen können. Dazu kommen Werkzeuge für die Arbeit mit zukünftigen Klient*innen: kindergerechte Fragetechniken, Übungen aus Freizeitpädagogik und Erlebnispädagogik, sofort anwendbare Konzepte, sowie schlaue Interventionen, die den Coaching-Alltag leichter machen.

il: Nehmen wir an, wir springen einige Monate in die Zukunft. Welches Fazit würdest du gerne über den Kurs ziehen? Was würdest du deine Absolvent*innen gerne sagen hören? 

F: Ich hoffe, wir haben gemeinsam Freude an der Sache gehabt und viel Lustiges erlebt und dass es mir gelungen ist, lebendiges Wissen zu vermittelnMeine Teilnehmer*innen sollen mit gutem und sicherem Gefühl aus dem Kurs gehen und das erworbene Wissen zeitnah umsetzen können. Ich würde mich freue, von ihnen zu hören: “Ich habe mich in dem Kurs sehr wohlgefühlt. Er hat in entspannter Umgebung, mit ebenso entspannten Ponys stattgefunden. Die Kursleiterin war kompetent und hat uns das spannende Thema Kind und Pferd praxisnah nähergebracht. Toll war auch die Möglichkeit, das Gelernte sofort mit Kindern und Ponys umzusetzen. Ich fühle mich bereit, gleich morgen in meiner Arbeit als pferdegestützter Coach loszulegen”. Wenn ich das am Ende des Kurses höre, dann würde ich mir selbst ein Lächeln schenken und mir ein bisschen auf die Schulter klopfen. [schmunzelt]   

il: Liebe Feli, vielen Dank für das Interview! Wir drücken dir die Daumen, dass du das mit dem Schulter-Klopfen umsetzen kannst – wobei, da sind wir sehr zuversichtlich 😉 

Du bist neugierig geworden und möchtest mehr über den Lehrgang erfahren? Hier findest du nochmal alle Informationen oder du kannst dich gleich für den “HAC Kids” anmelden.