Die Ausbildung zum Lebens- und Sozialberater umfasst eine Vielzahl an Methoden und Selbsterfahrung. Ein wesentlicher Punkt, der aber leider meist zeitlich zu kurz kommt, ist der des Marketing.

Denn eines ist klar: Auch wenn im Laufe der Zeit sicher die meisten neuen KlientInnen über Mund-zu Mund Propaganda kommen werden, muss mal wo angefangen werden, und auch Empfehlungen von bestehenden KlientInnen gehören gefördert.

Das Diplom zum Lebens- und Sozialberater alleine ist noch keine Garantie für einen beständigen Klientenstrom.

Hier einige Tipps für den erfolgreichen Start im Marketing als Lebens- und Sozialberater:

1.) Marktanalyse

Klingt aufs Erste kalt und trocken, muss es aber nicht sein. Es ist zu Beginn nötig, dich mit dem psycho-sozialen Angebot in deiner Umgebung zu beschäftigen.
Nicht nur, um Mitbewerber und deren Angebot kennenzulernen, sondern auch um mögliche Kooperationspartner und offene Themen-Bereiche zu entdecken.
Du bemerkst dadurch vielleicht, dass es zum Beispiel im Bereich Stress- und Burnoutprävention noch einen Mangel an offenen Angeboten in deiner Gegend gibt und kannst dadurch deine Workshops bzw. Beratungen besser an die Bedürfnisse der potentiellen KlientInnen anpassen.

Die Marktanalyse ist aber auch ein guter Start, um sich in deiner Region zu vernetzen und bekannt zu machen.

2.) Themenschwerpunkte

Du hast dir optimaler Weise im Zuge deiner Ausbildung zum Lebens- und Sozialberater einen großen Methodenkoffer angelegt und bist vielseitig und geschickt im Umgang mit diesen Methoden.
Dennoch hat es sich zu Beginn bewährt, sich auf gewisse Themenbereiche zu fokussieren, um diese in deinem Marketing voran zu stellen.
Du musst dich nicht für in alle Ewigkeit verpflichten, dich auf diese Bereiche zu spezialisieren, sondern es dient nur deinem Start und der Wahrnehmung deiner Marke in der Öffentlichkeit.

3.) Deine Wunsch-KlientIn

Um zu wissen, auf wen du dein Marketing zuschneidest, ist es gut dir ein Bild von deinem Traum-Klienten auszumalen. Halte dich dabei nicht zurück – dein Traumklient sollte so detailliert wie möglich sein. Denke in Kategorien wie Alter, Beruf, Familienstand bis hin zu Lieblingsessen und Hobbies und erwecke dein Bild zum Leben. Selbst wenn deine Traum-Klientin eine 43-jährige alleinerziehende Mutter mit Erziehungsproblemen mit ihrer pubertierenden Tochter ist, heißt nicht, dass du damit alle anderen potentiellen Klienten ausschließt.  Es wird dir nur leichter fallen, dein Marketing anzupassen und es ist leichter als eine anonyme breite Masse anzusprechen.

4.) Webseite, Flyer, Visitenkarten und Co

Deine Werbematerialien sollten im Optimalfall bereits die Ergebnisse aus den Schritten 1-3 beinhalten. Dieses Thema ist allerdings so vielschichtig, dass es durchaus Sinn macht, dir professionelle Hilfe mit ins Boot zu nehmen. Die Chancen, dich mit deinen Werbematerialien und Online-Auftritt von den Mitbewerbern zu unterscheiden sind sehr groß. Schau dich auch hier um und finde Beispiele, wie du es gerne machen oder eben nicht machen würdest.

Besonders das Thema Online-Marketing für Lebens- und Sozialberater kann schnell zeitaufwändig werden und es besteht die Gefahr, dich darin zu verlieren. Daher ist es unumgänglich, deine investierte Zeit in diesem Bereich genau einzuteilen und zu dokumentieren.

5.) Social Media und Blog

Auch deine Auftritte im Bereich Social Media wollen geplant werden. Social Media lebt allerdings nicht von plumper Werbung im klassischen Sinn (= “Besuche mein Seminar!”), sondern von Kommunikation und Aufbau an Vertrauen durch Inhalte mit Mehrwert.
Wenn du dir das Leben erleichtern möchtest, dann besuche einen Workshop, wo du die Basiswerkzeuge lernst. Nur einen Facebook Account zu haben, macht dich noch nicht automatisch zu einem Profi im Social Media Marketing und auch hier ist das Potential unnötig viel Zeit zu verlieren sehr groß.

Eng mit dem Social Media Marketing verknüpft ist das Thema Blog. Ein Blog auf deiner Webseite ist der dynamische, aktuelle Teil, der u.a. von Google gut gefunden wird. Hier kannst du deine Themenschwerpunkte besonders hervorstellen und dich als Experte positionieren. Dazu solltest du lernen, dein Wissen und deine Erfahrung offen weiterzugeben, ohne direkt damit deine Angebote verkaufen zu wollen.

Die zukünftigen KlientInnen kommen indirekt zu dir, da du dich über einen längeren Zeitraum in einem vertrauten Umfeld als Experte positionierst.

6.) Kooperationen für Lebens- und Sozialberater

Kooperation mit anderen Anbietern im psycho-sozialen Bereich machen natürlich nur Sinn, wenn sich dadurch Synergien ergeben. Eine Praxisgemeinschaft von mehreren Lebens- und Sozialberatern, die z.b. alle im Feld Familie unterwegs sind, macht weniger Sinn, als eine Gemeinschaft mit Körpertherapeuten oder Traumatherapeuten, die alle unterschiedliche Teilbereiche abdecken können. Überlege also gut, mit wem du Kooperationen eingehst und ob diese für alle Beteiligte wirklich befruchtend ist oder nur aus einer Not geboren.

7.) Förderung von Mund- zu Mund Propaganda

Deine Lebens- und Sozialberater Praxis fängt schön langsam an zu laufen und du hast die ersten zufriedenen KlientInnen? Dann ist es an der Zeit, Weiterempfehlungen zu fördern bzw. zu belohnen. Dies kannst du sehr einfach und effektiv mit kleinen Gutscheinen machen, die du deinen KlientInnen mitgibst und deren Freunde/Bekannte z.b. eine 20% Ermäßigung auf eine Einzel- oder Gruppensitzung ermöglichen.

Diese 7 Tipps sind natürlich nur ein erster Anfang und wollen alle konsequent weiterverfolgt werden. Vieles davon ist auch eine Frage der optimalen Zeiteinteilung und kommt mit der Erfahrung.

Wenn du dich als Lebens- und Sozialberater optimal positionieren möchtest, dann kommst du an einem professionellen Marketing nicht vorbei und wie überall gilt auch hier:

Übung macht den Meister! 

Wir wünschen dir viel Spaß dabei! :-)