Die “Corona-Zeit” liegt zu einem Teil hinter uns, zum anderen befinden wir uns noch mitten drin. Die wiedergewonnene Freiheit fühlt sich einerseits gewohnt an und andererseits so ganz anders als noch vor drei Monaten. Wie also umgehen mit der Unsicherheit, dem Ungewohnten und den Fragen, die viele durch die lange Zeit der Isolation in ihren Herzen und Köpfen tragen? 

In den letzten Monaten hat sich unser soziales Miteinander um 180° gedreht. Viele arbeiten von zu Hause aus, man hat wichtige Menschen in seinem Leben seit Wochen nicht gesehen, manche haben eventuell sogar mit harten Krankheitsfällen in der Familie zu kämpfen oder fanden sich vor einer Kündigung wieder. Andere wiederum haben erkannt, dass das Leben im Slow-Motion-Modus auch seine schönen Seiten hat. Beides stellt Personen vor dieselbe Frage: Wie soll ich jetzt weiter machen?  

Die Balance halten

Die Zeit im Lockdown hat vielen Menschen gezeigt, welche Themen sie beschäftigen, wenn die Welt um einen herum ihr Programm herunterfährt. Diese Zeit der Reflexion kann einerseits wohltuend sein und auch nach Corona zu einem Bestandteil des Alltags werden. Tagebücher, Meditationen oder Zeit in der Natur können uns dabei unterstützen, die eigenen Gedanken zu beobachten und herauszufinden, was man gerade braucht. 

Andererseits kann die Zeit alleine auch beklemmend sein oder Themen an die Oberfläche fördern, die sonst vom Trubel des Alltags übertönt werden. Für beide Situationen gilt: Die Balance macht’s. Die Balance zwischen dem eigenständigen Beschäftigen mit der Gefühlswelt und dem Teilen dieser mit außenstehenden Menschen. Für Manche Prozesse ist es schließlich wichtig, die Vogelperspektive einzunehmen – und diese selbst einzunehmen ist leichter gesagt als getan. 

Der Blick von außen 

Besonders nach einer Zeit, in der viele Menschen allein waren oder nur minimale soziale Kontakte pflegen konnten, kann es wertvoll sein, eine Person von außen zu konsultieren. Wenn wir zu lange nur mit uns selbst an einem Thema “nagen”, kann es vorkommen, dass wir nur noch unsere eigene Argumentationslinie sehen und links und rechts davon nichts mehr. Wer zum Coaching geht, findet dort einen Rahmen, in dem er offen und ehrlich Sorgen, Bedenken und Wünsche äußern kann. Es wird ermöglicht, aus den eigenen Denkmustern wieder auszubrechen, um neue Lösungswege zu finden.  

Veränderung und Weiterentwicklung sind schlussendlich oft etwas Großartiges und bieten immer auch eine Chance. Das ist jedoch oftmals erst in Retrospektive erkenntlich. In dem Moment, in dem wir uns auf unbekanntem Terrain befinden, gewinnt die Unsicherheit häufig die Überhand. Die Angst, vor allem was kommen könnte, überwiegt und der Blick auf die möglichen Veränderungen zum Positiven ist verschleiert. Coaching kann dabei helfen, den Blick dafür zu schärfen. 

Durch Coaching aus der Krise lernen

Coaching liefert keine Patentrezepte, sondern betrachtet jeden Menschen als ganzheitliches Individuum. Mit einem Coach arbeitest du daher gemeinsam an individuellen Lösungen und wirst darin unterstützt, dich selbst durch gezielte Handlungen in die gewünschte Richtung zu bewegenWie genau das passiert, haben wir bereits in unserem ersten Artikel zum Thema “Coaching in Umbruchsituationen” beschrieben. 

Systemisches Coaching kann also auch für die Post-Corona-Zeit keine perfekte 5-Schritte-Anleitung liefern, die für jeden funktioniert. Ein Coach kann dir allerdings genau in deiner Situation helfen, die richtigen Schritte zu setzen, um gestärkt aus der Krise zu kommen. Sei es das Loswerden einer ungeliebten Angewohnheit, das Wiederaufbauen des Haussegens, das Verarbeiten eines Verlustesdie Neuorientierung nach dem Jobverlust oder das Bewahren der neugewonnenen Ruhe – dein Coach unterstützt dich dabei, Entscheidungen zu treffen, die dir zu deiner Handlungsfähigkeit zurückverhelfen oder dich auf deinem Weg bestärken.  

“Ein einziger Grundsatz wird dir Mut geben,
nämlich der Grundsatz, dass kein Übel ewig währt,
ja nicht einmal sehr lange dauern kann.”
– Epikur

Solidarität leben

Was lässt sich also generell aus der Krise mitnehmen? Früh war klar, dass das Corona-Virus besonders für alte und kranke Menschen gefährlich werden kann. Dennoch haben nicht nur diese eine Zeit lang zu Hause verbracht, sondern wir alle haben solidarisch agiert. Wir alle sind zu Hause geblieben, wir haben wirtschaftliche Interessen auf ein Minimum reduziert und große persönliche Opfer gebracht. All das, um eine vulnerable Gruppe zu schützen. 

Wir alle sollten uns lange an diesen Akt der Solidarität erinnern. Daran, dass es sich lohnt, für andere einzustehen und jene zu schützen, denen es nicht gut geht. Um das zu leben, braucht es kein Virus, sondern einzig und allein den Willen, den Menschen in seinem Umfeld etwas Gutes zu tun. Wenn du also das Gefühl hast, jemand in deiner Familie oder in deinem Freundeskreis durchlebt gerade eine harte Zeit, überleg dir, ob du Hilfe anbieten könntest oder jemanden vermitteln kannst, der helfen kann, wie beispielsweise einen Coach oder eine*n Lebens- und Sozialberater*in. 

Zu zweit löst sich schließlich Vieles leichter. Ganz egal, ob also du oder jemand aus deinem Umfeld auf Kurs bleiben möchte oder einen Richtungswechsel braucht – Coaching kann dabei unterstützen, die Reise ins Ungewisse zur Zielgeraden mit Perspektive machen.  

Du findest die Tätigkeit des Coachings spannend und würdest gerne selbst in einem Umfeld arbeiten, das Menschen durch Krisen hilft oder sie dabei unterstützt, ihr volles Potential zu entfalten? Dann haben wir bei il das passende Angebot für dich: Unsere Ausbildungen zum Systemischen Coach oder zum/zur Lebens- und Sozialberater*in! Bei Fragen kannst du dich jederzeit gerne melden, wir freuen uns über deine Kontaktaufnahme! 😊