Abwarten und Tee trinkenDas klingt natürlich nach einer verlockenden Variante, sich die Zeit während der Corona-Krise zu vertreiben. Dir ist das zu wenig? In diesem Artikel findest du einfache digitale Tools zur Vernetzung von zu Hause aus und Tipps dazu, was es im Homeoffice, bei Videokonferenzen und Co. zu beachten gilt. Ein Corona-Krise-Beginners-Guide für Coaches, LSB, TrainerInnen und alle, die das meiste aus dieser Zeit holen wollen!

Die aktuelle Situation stellt viele von uns vor Herausforderungen, die so noch nie da waren und bringt die unterschiedlichsten Fragen mit sich. Soll ich von nun an im Pyjama leben? Wie kann ich trotz Ausgangsbeschränkung Peer-Gruppen-Treffen machen? Welche Videokonferenz-Plattform ist die beste für meinen Bedarf? Kann ich Coachings digital anbieten? Damit du nicht alleine Antworten auf diese oder ähnliche Fragen finden musst, möchten wir dir hiermit ein bisschen unter die Arme greifen:

Tipp 1: So bleibst du vernetzt
Auch wenn es das “Social Distancing” nicht so leicht macht, der Austausch mit KollegInnen und Freundeskreis ist ein wichtiger Bestandteil unseres Alltags und sollte besonders in diesen ungewöhnlichen Zeiten aufrecht erhalten werden. Wer also seine Kaffee-Plaudereien oder Peer-Gruppen-Treffen nicht ausfallen lassen möchte, hat einige Optionen, diese in den digitalen Raum zu verlagern. Eine unkomplizierte Möglichkeit dafür bieten Google Hangouts. Wer ein Google Konto hat, kann hier ganz ohne weitere Registrierungen unkompliziert videochatten. Dieser Tage entfalten auch die altbekannten sozialen Netzwerke ihr volles Potenzial: auf Facebook, Instagram und Co. lassen sich im Handumdrehen Gruppen erstellen, in denen rasch Fotos, Links und Meinungen ausgetauscht werden können.

Tipp 2: Terminkoordination einfach gemacht
Um jetzt im Dschungel an Telefonaten, Videokonferenzen und anderen digitalen Treffen nicht den Überblick zu verlieren, empfiehlt es sich, den regulären Kalender trotzdem weiter fortzuführen. Fürs leichtere Finden von Slots für gemeinsame Termine leistet die online Umfrage Plattform Doodle Abhilfe. Ganz ohne Registrierung lassen sich hier Terminvorschläge an andere verschicken, die – ebenfalls ohne personenbezogene Daten angeben zu müssen – ihre Verfügbarkeiten bekannt geben können. Termine finden für größere Gruppen? Easy!

Tipp 3: Erreichbarkeit unter Kontrolle
Schnelles im-Büro-vorbei-Schauen ist aktuell nicht drin, dafür liegt die 24/7-Erreichbarkeit über WhatsApp in der jetzigen Situation nahe. Das ist sowohl Fluch als auch Segen. Eines vorweg: Plan dir am besten bewusste Ruhezeiten ein, in denen du offline bist, ansonsten kann die derzeitige Häufung an Nachrichten schnell zu einem inneren Stressgefühl führen.
Allerdings bietet WhatsApp auch praktische Features: auch hier lassen sich beispielsweise Peer-Gruppen-Treffen oder Familienzusammenkünfte per Videokonferenz abhalten, praktisch zwischendurch am Smartphone. Damit du auch hier den Überblick bewahrst, probiere doch einmal die Funktion “Archiv” aus. Damit lassen sich bereits beantwortete Chats aus dem aktuellen Nachrichteneingang ins Archiv verschieben – und verschwinden damit aus dem Blickfeld.

Tipp 4: Digitales Coaching und Training ohne Hoppalas
Wer jetzt proaktiv seine Coachings und Trainings über virtuelle Plattformen anbieten möchte, sollte einiges beachten. Hier drei Tipps aus unserer Erfahrung:

a) Video an, Ton aus. Auch wenn Videoübertragungen hin und wieder die Qualität des Anrufes verschlechtern können, so gibt es deinen KlientInnen doch ein persönlicheres Gefühl, wenn sie dich während eures Gespräches sehen. So kann dem weitgehenden Wegfallen nonverbaler Kommunikation bei solchen Formaten entgegengewirkt werden. Sollten sich mehrere Personen in einem Videocall befinden, empfiehlt es sich, das Mikro stummzuschalten, wenn man gerade nicht spricht – dadurch werden Hintergrundgeräusche wie das Abstellen der Kaffeetasse oder das Tippen auf der Tastatur nicht zur Ablenkung.

b) Kenne dein Tool. Bevor du dich in einen Videoanruf mit KlientInnen begibst, sieh dir die unterschiedlichen Programme und deren Möglichkeiten gut an und probiere sie aus. Neben Zoom, welches derzeit in aller Munde ist, bietet zum Beispiel auch Discord eine praktische Lösung für Videocalls, Gruppenchats, Bildschirmübertragungen und darüber hinaus das Bereitstellen von Materialien. Good to know: Discord hat aufgrund der aktuellen Corona-Krise das Limit der ZuschauerInnen von zehn auf 50 erhöht. Egal welches Tool dir am meisten zusagt, hier gilt wohl “learning by doing”.

c) Interaktion ist das Um und Auf. Ein Videoanruf alleine macht noch kein gelungenes digitales Angebot aus. Überleg dir also im Vorhinein, wie du dein Gegenüber in Interaktionen einbinden möchtest, denn häufig verleitet das Sitzen vor dem Bildschirm zum gedanklichen Abschweifen. Wer hier spielerisch werden möchte, findet in unserem Beitrag zum Thema Seminarraum 2.0 weitere Inspirationen.

Tipp 5: Die Landkarten abgleichen
Besonders durch die physische Distanz kann es dieser Tage fordernd sein, Dinge zu erklären und beim Sprechen über eine Sache auch wirklich dasselbe zu meinen. Damit das kein Hindernis für dich darstellt, bietet Zoho Remotely eine breite Palette an Apps dafür in nur einer einzigen Anwendung – und das bis 1. Dezember 2020 sogar gratis. Remotely macht den “Landkartenabgleich” besonders leicht, da Bildschirmübertragungen und auch das Fernsteuern freigegebener Geräte unkompliziert möglich sind.

Tipp 6: 360° Arbeitsplatz
Das Bett in Reichweite, die Katze am Sofa neben dir sehnt sich nach Streicheleinheiten und die Fotowand trägt dich gedanklich zurück in den Griechenlandurlaub? Das Arbeiten zu Hause bring ganz eigene Ablenkungen und Herausforderungen mit sich – für dich und mögliche Gesprächspartner auf der anderen Seite der Webcam. Daher ist es klug, dir einen wirklichen Arbeitsplatz einzurichten, um dich selbst am besten in den Arbeitsmodus versetzen zu können. Dieser sollte im besten Fall ordentlich sein, frei von Störenfrieden und an einem hellen Plätzchen. Dasselbe gilt übrigens für Kleidung – für unser Denken kann es nämlich einen gewaltigen Unterschied machen, ob wir Jeans oder Jogginghosen tragen.
Ob dein Arbeitsplatz die optimalen Bedingungen bietet, lässt sich übrigens leicht testen: Stell dir vor, ein Kollege oder Klient bittet dich, aufzustehen und ihm deinen Arbeitsplatz in einer 360° Ansicht zu zeigen. Wenn du das guten Gewissens tun könntest, kannst du davon ausgehen, dass in deinem Homeoffice einer produktiven Work-Session nichts im Wege steht.

“Wenn das Leben dir Zitronen gibt, mach Limonade daraus”
Sprichwort

Tipp 7: After-Work mit KollegInnen
Nach getaner Arbeit soll auch Zeit für ein gemütliches Zusammenkommen mit den KollegInnen und Peers sein. Nur weil ihr nicht gemeinsam in eurem Stammlokal das Glas heben könnt, heißt das nicht, dass es nicht auch dafür bereits digitale Lösungen gibt. Denn auch für das gemeinsame Feierabendbier lassen sich Hangouts, WhatsApp und Co. verwenden. Wer es lieber gemütlich angehen lässt, kann jetzt gemeinsam auf der – jeweils eigenen – Couch liegen und Filme schauen. Netflixparty.com macht’s möglich. Netflix Party synchronisiert eure Wiedergaben, das Happy End oder der Cliffhanger wird somit auf jeden Fall zugleich erlebt.

Wir möchten dich weiterhin mit Updates zum Thema Homeoffice, digitale Innovationen und Work-Life-Balance in Zeiten von Corona versorgen. Über unsere Social Media Kanäle halten wir dich diesbezüglich auf dem Laufenden. Außerdem: Wir arbeiten fleißig an interaktiven digitalen Angeboten. Auch dazu erfährst du hier bald mehr :-)