Fühlst du dich manchmal in deinem Leben festgefahren oder unzufrieden? Fehlt dir hin und wieder einfach die Balance? Entdecke das volle Potenzial deiner Kreativität, Energie und Weisheit in drei einfachen Schritten.  

In diesem Blogartikel befassen wir uns mit den sogenannten Primärenergien, die unter anderem durch Roman Braun begründet wurden. Die Idee gilt als innovativer Ansatz für Coachings und Trainings, die sich auf drei primäre Energien konzentriert: die Macher-, Mentoren– und die Musenenergie. Und indem wir verstehen, wie diese Energien miteinander interagieren, können wir klarere Einblicke in unser eigenes Potenzial sowie das der anderen gewinnen. Außerdem hilft es uns aus einer bestehenden oder potenziellen Dramadynamik auszusteigen.  

Was ist Dramadynamik?  

Die Dramadynamik nach Karpman beschreibt das Muster von Rollen, die Menschen in zwischenmenschlichen sowie internem Drama einnehmen. Es gibt drei Rollen: den Täter, das Opfer und den Retter. Diese Rollen können wechseln und führen oft zu Konflikten und Missverständnissen. Ein Weg, um Drama aufzulösen bzw. auch vorzubeugen ist das Stärken der Primärenergien, auf das wir in diesem Blogartikel detaillierter eingehen werden. 🤗 

Was ist der Hintergrund der Primärenergien?  

Roman Braun (österreichischer Coach und Trainer) entwickelte 1995 einen Ansatz, um unter anderem die Persönlichkeitsentwicklung von Menschen zu unterstützen. Basierend auf der Dramadynamik von Stephen Karpman suchte Braun nach einer präventiven Lösung für Drama und den damit einhergehenden Konflikte.  

Dabei definierte er drei Primärenergien – auch Trias genannt – die eine potenzielle Dramadynamik vorbeugen können – alle drei stützen sich dabei auf eine „Ich bin ok – du bist ok“-Einstellung aus der Transaktionsanalyse (eine psychologische Theorie, die menschliches Verhalten anhand von drei Ebenen der Kommunikation analysiert: Eltern, Erwachsene und Kind). Dabei geht es darum sich selbst und andere mit einer wohlwollenden und nicht vorwurfsvollen Haltung zu begegnen:  

  • Musenenergie 
  • Macherenergie 
  • Mentorenenergie  

Damit entwickelte Braun ein ganzheitliches Konzept für persönliches Wachstum und Entwicklung, denn jede Energie repräsentiert einen Archetyp, der uns dabei helfen kann, auf verschiedenen Ebenen (beruflich sowie privat) erfolgreich zu sein. Darüber hinaus bieten Primärenergien einen hilfreichen, ganzheitlichen Ansatz für unsere Coachings.  

Worum geht es bei den drei Primärenergien?  

Jede Energie hat ihre eigenen Charakterzüge und Stärken, die im Vordergrund stehen. Im Folgenden gehen wir im Detail auf die einzelnen Primärenergien ein. Alle von uns tragen alle der folgenden Energien in uns – einzelne können uns jedoch unterschiedlichen Situationen und zu unterschiedlichen Zeitpunkten besonders helfen. 

Die Muse  

Ausgehend von der Transaktionsanalyse liegt hinter der Muse das Konzept des kindlichen Zustands, der von Kreativität und Spontanität geprägt ist. Auch bei der Musen-Energie ist Kreativität einer der Grundcharakterzüge – gemeinsam mit Leidenschaft, Inspiration und Flexibilität. Oft sind es inspirierte Menschen, die in der Lage sind, schöne Dinge zu schaffen. Sie sind oft diejenigen, die mit innovativen Ideen und kreativen Lösungen aufwarten. In ihrem Handeln sind Musen besonders stark auf ihre Gefühle bezogen.   

Der Macher  

In Anbetracht der Transaktionsanalyse entspricht die Energie des Machers dem Erwachsenenzustand. Dieser definiert sich unter anderem über Vernunft und Handlungsfähigkeit – denn Macher sind vordergründig handlungsorientiert und werden von ihrem Ehrgeiz und ihrer Energie angetrieben. Sie konzentrieren sich auf die greifbaren Ergebnisse ihrer eigenen Bemühungen. Der Macher ist derjenige, der die Dinge in die Tat umsetzt; er ist organisiert, zielorientiert und handelt, um seine Träume (die er möglicherweise in der Musenenergie hatte) zu verwirklichen. Sie unternehmen aktiv Schritte in Richtung Erfolg und sind bereit, die harte Arbeit, um diesen zu erreichen, zu erledigen. 

Der Mentor  

Auch den Mentor können wir unter der Lupe der Transaktionsanalyse betrachten – er entspricht dem Konzept des elterlichen Zustandes, der von Weisheit und Verantwortungsbewusstsein geprägt ist. Mentoren konzentrieren sich in ihrem Handeln überwiegend auf das Anleiten und Beraten – sie helfen anderen zu verstehen, wie sie ihre Stärken nutzen und verhelfen ihnen mit positiver Kritik und Einfühlungsvermögen dazu, Erfolge daraus ziehen zu können. Der Mentor wird auch als weiser Lehrer gesehen; er ist erfahren und weiß, wie er andere zum Erfolg führen kann und ist in der Lage das große Ganze zu sehen. Mentoren haben oft ein tiefes Verständnis für menschliches Verhalten und sind in der Lage, das Potenzial in Menschen zu erkennen, um es anschließend freisetzen können. 

Wie kann ich die drei Primärenergien stärken?  

Du fragst dich jetzt vielleicht, wie du künftig von all deinen Primärenergien profitieren kannst. Es gibt mehrere Wege, um sie individuell zu stärken. Deshalb erwarten dich hier drei konkrete Schritte, die uns dabei helfen können, unsere Primärenergien zu stärken. Jede der drei Ausprägungen lässt sich individuell stärken, sodass wir bewusst auf ihre Stärken zurückgreifen können. Grundvoraussetzung ist für alle drei Primärenergien eine ehrliche und bewusste „ich bin ok – du bist ok“-Einstellung 

Muse stärken: Danke sagen   

Unsere Musenenergie können wir durch “Danke sagen” stärken. Es hilft uns dabei, uns auf das Gute und Schöne in unserem Leben zu konzentrieren und unsere Dankbarkeit dafür auszudrücken. Indem wir uns auf das Positive konzentrieren, können wir unter anderem unsere Kreativität und unsere Fähigkeit, neue Ideen zu entwickeln, steigern. Es hilft uns dabei, unsere eigenen Gefühle zu reflektieren, um zu erkennen, wofür wir dankbar sind.  

Darüber hinaus kann das “Danke sagen” auch dazu beitragen, unsere zwischenmenschlichen Beziehungen zu stärken und zu verbessern sowie die Verbundenheit zu uns selbst und anderen zu steigern. Wenn wir unseren Dank und unsere Wertschätzung für andere ausdrücken, fühlen sich diese wertgeschätzt und gestärkt, was zu einer positiven und unterstützenden Atmosphäre führen kann. Dies kann wiederum unser Selbstvertrauen und unser Wohlbefinden steigern und uns helfen, uns auf unsere Ziele und Träume zu konzentrieren. 

Wichtig ist es darauf zu achten, ein ehrliches Danke zu kommunizieren, anstatt leere Botschaften in die Welt zu tragen. Braun empfiehlt deshalb Vollbotschaften zu formulieren, die unser Gegenüber auch als ehrliches „Danke“ aufnehmen kann.  

Zunächst beziehen wir uns auf eine konkrete Handlung oder Leistung, für die wir dankbar sind, um anschließend auszudrücken, welchen positiven Einfluss diese Handlung oder Leistung auf uns hatte – indem wir unsere eigenen Emotionen daran knüpfen, verbinden wir die Sach- und Gefühlsebene miteinander und unser Gegenüber fühlt sich tatsächlich wertgeschätzt.  

Macher stärken: Komfortzone verlassen 

Jedes Mal, wenn wir unsere Komfortzone verlassen, stärken wir unsere Macherenergie. Die Komfortzone ist ein Bereich, in dem wir uns sicher und wohl fühlen, allerdings auch stagnieren und nicht wachsen können. Indem wir unsere Komfortzone verlassen, fordern wir uns selbst heraus, neue Erfahrungen zu machen und uns zu entwickeln. 

Um die Macherenergie zu stärken, können wir uns daher Ziele setzen, die außerhalb unserer Komfortzone liegen, und dann Schritte unternehmen, um diese Ziele zu erreichen. Wir können uns auch neuen Herausforderungen stellen, Risiken eingehen und uns selbst immer wieder dazu motivieren, unsere Grenzen zu erweitern. 

Es geht dabei darum, sich selbst zu ermutigen, neue Dinge auszuprobieren und sich selbst zu fordern, um die Macherenergie zu stärken und persönliches Wachstum sowie unsere Selbstwirksamkeit zu fördern – dadurch werden wir handlungsfähiger, weil sich auch unsere Komfortzone jedes Mal erweitert.  

Mentor stärken: Gutes tun  

Natürlich können wir auch unsere Mentorenenergie stärken, und zwar indem wir Gutes tun und einen positiven Einfluss auf andere bzw. unsere Umwelt haben. Es gibt viele Möglichkeiten, um durch „Gutes tun“ die Mentorenenergie zu stärken. Wir können zum Beispiel Freiwilligenarbeit in gemeinnützigen Organisationen leisten, uns ehrenamtlich engagieren oder uns um Freunde oder Familienmitglieder kümmern, die sich über Unterstützung oder liebe Gesten freuen. 

Gutes tun bedeutet aber nicht automatisch große, umfängliche Handlungen zu setzen. Kleine Gesten der Freundlichkeit und des Mitgefühls können bereits einen großen Einfluss auf unser eigenes Wohlbefinden und das Wohlbefinden anderer haben. Oft reicht es schon einer anderen Person ein Lächeln zu schenken, ein ehrliches Kompliment auszusprechen oder auch einfach den Müll von der Straße aufzuheben 

Indem wir uns um andere oder unsere Umwelt kümmern, können wir unsere Fähigkeiten im Umgang mit schwierigen Situationen verbessern und gleichzeitig unser Mitgefühl sowie unser Selbstwertgefühl und unsere Fürsorge stärken. Wir können auch unsere Fähigkeit, Wissen und Erfahrung weiterzugeben, verbessern, indem wir anderen helfen, ihre Fähigkeiten zu entwickeln und ihre Ziele zu erreichen. 

Was bringt mir das Modell im Coaching?  

Als Coaches bzw. Lebens- und Sozialberater*innen können wir die Primärenergien in unseren Coachings einsetzen, indem sie unsere Klient*innen dazu anregen, sich auf ihre Stärken und Potenziale zu fokussieren und ihre Energien auszubalancieren. Durch die aktive Arbeit mit den verschiedenen Archetypen können wir unseren Klient*innen helfen, ihre Stärken und Potenziale zu identifizieren und zu entwickeln, während sie gleichzeitig an ihren Schwächen arbeiten.  

Darüber hinaus können wir unsere Klient*innen dazu ermutigen, sich auf konkrete Ziele und Handlungen zu konzentrieren, um ihr Wachstum und ihre Entwicklung zu fördern. Und durch die Integration der Primärenergien in unsere Coaching-Praxis können wir auch unseren eigenen Coaching-Stil verbessern und erweitern.  

Die Verwendung des Modells ermöglicht es uns, einen ganzheitlichen Ansatz für die persönliche Entwicklung unserer Klient*innen zu entwickeln, der sich sowohl auf private als auch berufliche, familiäre oder weiterführende Lebensbereiche erstreckt.

 

Möchtest du dich noch intensiver mit dem Thema Primärenergien und angrenzenden Konzepten befassen? Hat dich das Interesse gepackt und du möchtest noch tiefer in die Persönlichkeitsentwicklung auf Basis der Trias und darüber hinaus eintauchen?  

Besuche unser Einstiegsseminar „Psychologie des Glücks“, wo wir uns zwei Tage lang intensiv mit dem Thema auseinandersetzen. Bei Fragen melde dich gerne unter team@il.co.at oder +43 2732 930 81. Wir freuen uns auf dich!