Kaum jemand hat heute den selben Arbeitsalltag, wie zu Beginn des Jahres noch. Die Pandemie mit all ihren Folgen hat ihre Spuren in unseren Büros und Homeoffices hinterlassen – und zwar weit mehr als längere Bildschirmzeiten und kürzere Arbeitswege.
Corona hat auf den Arbeitsmarkt gewirkt wie ein Katalysator, besonders für digitale Entwicklungen, aber auch für die Bewegung weg vom klassischen “9-to-5″-Bürojob, hin zum Arbeiten von zu Hause aus, zu gleitenden Arbeitszeiten und zu stärkerer Eigenverantwortung. Wie sieht also die Arbeit der Zukunft aus und welche Rolle spielen darin Coaching, Anpassungsfähigkeit und Empowerment? Ein Ausblick.
Flexibilität und Agilität
Arbeit soll Sicherheit bieten – und doch genügt das vielen nicht mehr. Besonders die jüngeren Generationen streben nach Flexibilität und Abwechslung im Arbeitsalltag und spätestens, seit die meisten von uns ein paar Monate lange Meetings in Jogginghosen, Telefonate vom Frühstückstisch aus und Workouts zwischen Arbeitsblöcken am Wohnzimmerboden erlebt haben, wird dieser Wunsch quer durch alle Altersschichten spürbar. Warum jetzt wieder zurückgehen zu strengen Tagen im Büro, wenn es doch auch so geklappt hat?
Das Prinzip der “Flexicurity” beispielsweise soll genau dafür sorgen – für Flexibilität (engl. flexibility) und Sicherheit (engl. security). Kombiniert mit kontinuierlichen Weiterbildungen, vermag das Konzept in Zukunft einen agileren Arbeitsalltag zu schaffen, der eigenständiges Arbeiten, Kollaboration (aus der Ferne) in unterschiedlichsten Konstellationen und ständiges Am-Ball-bleiben ermöglicht.
So oder so, die Zukunft der Arbeit wird höchstwahrscheinlich rasant und vielerorts basierend auf Agilität, wie es vom Projektmanagement und der Softwareentwicklung bereits seit einiger Zeit vorgelebt wird. Dabei handelt es sich schlussendlich nur um eine Frage des Modus, der wohl auch von Branche zu Branche unterschiedlich sein wird.
“In einem wankenden Schiff fällt um,
wer stillsteht, nicht wer sich bewegt”
Carl Ludwig Börne
Empowerment und Synergien
Ist ein Umbruch in der Gesellschaft spürbar, braucht es häufig gegenseitigen Support, um eine Bewegung weiter zu treiben. Ein geschichtliches Beispiel dafür liefert uns die ehemalige First Lady Eleanor Roosevelt, die in Zeiten des Zweiten Weltkrieges beschlossen hatte, zu ihren regelmäßigen Pressekonferenzen nur noch weibliche Reporterinnen und Journalistinnen zuzulassen, um Frauen in dieser schwierigen Zeit eine Chance zu bieten, die sich exklusiv für sie auftat.
Anhand ihres Beispiels können auch wir handeln und andere unterstützen, indem wir Menschen, deren Arbeit wir schätzen, zu Zusammenarbeiten einladen oder gemeinsam mit ihnen neue Projekte schaffen. Besonders nach der wirtschaftlich schwierigen Zeit, die wir aktuell durchleben, wirst du dafür Dankbarkeit ernten, solltest auch du dich im Empowerment üben. (Mehr zum Thema Empowerment als Trainer*in findest du übrigens hier)
Das kann auch den eigenen Erfolg nach vorne katapultieren. Nicht umsonst lautet ein beliebter Spruch “We rise by lifting others” – wir gewinnen selbst an Größe, wenn wir andere hochheben, wenn wir anderen aufhelfen.
Die Zeit der eierlegenden Wollmilchsau, die am besten alles kann und immer zur Verfügung steht, sowie der One-Man-Shows ist ohnehin vorbei. Führende Unternehmen und kluge Köpfe haben schon vor langem realisiert, dass gebündelte Kräfte und das Nutzen von Synergien einen klaren Vorteil bieten – sowohl privat, als auch im Beruflichen.
Nicht zuletzt brachte das Autor und Professor Stephen R. Covey in seinen “7 Wegen zur Effektivität” auf den Punkt: “Das Ganze ist größer als die Summe seiner Teile”, erklärt er in dem Modell, das sich ausführlich den positiven Effekten von synergetischem Arbeiten zuwendet: diversere Perspektiven, mehrere Lösungswege, schnelleres Arbeiten, kreativere Prozesse – um nur einige zu nennen.
Work-Life-Dynamik und Ausgeglichenheit
Die Work-Life-Balance ziert häufig als Überschrift Artikel, Plakate oder Ratgeber. Doch ist sie wirklich erstrebenswert? Warum wollen wir Arbeit und Leben in Balance halten? Ein zukunftsgewandter Ansatz hier ist es, vielmehr eine Work-Life-Dynamik zu zelebrieren und eine ganzheitliche Ausgeglichenheit anzupeilen.
Schließlich kann Arbeit auch Freude machen und ein erfüllender Teil unseres Lebens sein, der Selbstverwirklichung, Gestaltungsspielraum und Potentialentfaltung möglich macht. Es sollte also viel mehr um eine Integration des Jobs gehen, als um die strikte Trennung.
Lege Job und “Leben” nicht in zwei verschiedene Waagschalen, sondern versuche, deinen Job wie eine Zutat in deinem Leben zu betrachten. Richtig untergehoben kann sie für Auftrieb, Schuss und/oder das gewisse Etwas sorgen 😉
Coaching und Support-Systeme
Lärm, Reizüberflutung und Druck bilden den fruchtbarsten Boden für Yoga Lehrer*innen, Meditations-Podcaster und Coaches. Denn wenn es draußen zu laut ist, sehnen wir Menschen uns tendenziell nach Ruhe – und suchen diese in uns selbst.
Die Zukunft unserer digitalisierten, globalisierten und schnelllebigen Arbeitswelt braucht also Unterstützungssysteme, die Arbeitenden genau das ermöglicht. Reflexion, Ruhe und Regeneration. Damit ist auch die Stunde des Coachings angebrochen.
Während vor wenigen Jahren Coaching und jegliche Form der Beratung oder Therapie noch verpönt gewesen ist, ja fast schon ein Tabu, so gewinnt besonders das Coaching als Form des Supports immer mehr an Beliebtheit. Die positiven Aspekte liegen dabei auf der Hand – Menschen sind mit ihren Problemen nicht alleine, können in einem sicheren Rahmen weiterführende Strategien entwickeln und mit neuer Kraft im Alltag aktiv werden.
Ausblick
Die Corona-Krise hat also wenige bahnbrechenden Neuerungen gebracht, vielmehr hat sie dafür Veränderungsprozessen, die sich teilweise noch in ihren Kinderschuhen befunden hatten, einen kräftigen Anstoß verpasst. Unternehmen und Selbstständige, die nach dem Ende der Krise nun nicht versuchen, alte Gewohnheiten wieder zu etablieren und neue Entwicklungen nicht nur beobachten, sondern aktiv mitgestalten und für sich nutzen, werden in den kommenden Jahren wohl die Nase vorne haben.
Du kannst dir vorstellen, als Coach tätig zu werden? Du möchtest Menschen bei ihrer Work-Life-Integration unterstützen? Empowerment war dir schon immer ein Anliegen oder du möchtest selbst in ein neues Arbeitsfeld hineinschnuppern? Dann ist unser Lehrgang zum Dipl. Systemischen Coach möglicherweise das Richtig für dich – Hier findest du alle Informationen.