Friedrich Schiller hat einmal gesagt „Die wahren Optimisten sind nicht überzeugt, dass alles gutgehen wird. Aber sie sind überzeugt, dass nicht alles schiefgehen wird“ und Henri Matisse sagte „Es gibt überall Blumen für den, der sie sehen will“.

Das Thema Optimismus beschäftigt schon seit Jahren Wissenschaftlicher*innen, Psycholog*innen, Dichter*innen und viele mehr. Mit diesem Blogbeitrag wollen auch wir uns mit dem Thema des Optimismus in der Positiven Psychologie näher auseinandersetzen.

Was ist Positive Psychologie?

Positive Psychologie ist eine Forschungsrichtung, die sich darauf konzentriert, die positiven Aspekte des menschlichen Lebens zu erforschen und zu stärken. Statt sich ausschließlich auf Probleme und Defizite zu fokussieren, lenkt die positive Psychologie den Blick auf Stärken, Glück und Zufriedenheit. Sie ist ein kraftvoller Kompass, der uns dabei hilft, unser volles Potenzial zu entdecken und ein erfüllendes Leben zu führen.

Die Vorreiter der positiven Psychologie, wie Martin Seligman, Mihaly Csikszentmihalyi, Paul T. Costa und Robert R. McCrae, haben mit ihren wegweisenden Studien und Theorien den Grundstein für diese transformative Denkweise gelegt.

Ihre Erkenntnisse zeigen, wie positive Emotionen, Engagement, Beziehungen, Bedeutung und Leistungen unsere Lebensqualität prägen können. Auch Vera Birkenbihl hat mit ihren Lehren einen bleibenden Eindruck hinterlassen und die positive Psychologie somit mitgestaltet.

Die positive Psychologie berührt fast jeden Aspekt unseres Lebens. Sie lehrt uns, dankbar zu sein und Schönheit in den kleinen Dingen zu finden. Durch positive Psychologie können wir lernen, uns selbst und andere zu schätzen und können sogar unsere Beziehungen zu stärken. Mehr über die Positive Psychologie erfährst du in diesem Blogartikel.

Optimismus in der positiven Psychologie

Optimismus kann als positive Lebenseinstellung und Grundhaltung definiert werden, die davon geprägt ist, das Leben und die Zukunft in einem zuversichtlichen Licht zu sehen.

Optimistische Menschen glauben daran, dass gute Dinge passieren können und dass Herausforderungen überwunden werden können. Sie neigen dazu, Schwierigkeiten als temporäre und überwindbare Hindernisse zu betrachten und suchen in der Regel aktiv nach Lösungen und Chancen, anstatt sich von Rückschlägen entmutigen zu lassen.

Während Optimismus uns mit Zuversicht erfüllt, neigt Realismus dazu, die Situation objektiv zu betrachten und Chancen und Risiken abzuwägen. Pessimismus hingegen kann uns in eine negative Spirale ziehen, in der wir das Schlimmste erwarten und uns potenziell sogar selbst blockieren können.

Aber ist Optimismus nicht nur blindes Wunschdenken? In manchen Situationen bzw. Kontexten kann es so wirken, doch eigentlich handelt es sich beim Optimismus um eine bewusste Entscheidung, die Zukunft positiv zu gestalten – und das kann uns helfen lösungsorientiert zu handeln.

Studien zeigen, dass optimistische Menschen nämlich nicht nur widerstandsfähiger gegenüber Stress sind, sondern auch ein besseres psychisches und physisches Wohlbefinden haben. Optimismus kann sogar unser Immunsystem stärken und unsere Lebenserwartung erhöhen.

Eine Quelle für solche Studien ist der World Happiness Report. Er zeigt unter anderem, dass Optimismus und positive Emotionen nicht nur das individuelle Wohlbefinden beeinflussen, sondern auch das soziale Verhalten und die Gemeinschaft als Ganzes. In Verbindung damit konnten Werte wie Freiheit und Großzügigkeit als starke Wirkungsfaktoren identifiziert werden, um positive Emotionen auszulösen und somit die individuelle Zufriedenheit zu steigern.

World Happiness Report 2023

Optimismus vs. Toxic Positivity

Toxic Positivity, auch toxische Positivität genannt, bezeichnet eine Haltung, bei der negative Gefühle oder Probleme negiert oder unterdrückt werden. Das Streben nach immerwährendem Glück und das Vermeiden von negativen Emotionen kann allerdings langfristig schädlich sein. Es ist kann unsere mentale Stärke positiv beeinflussen, Primärgefühl zuzulassen und sie als Teil des menschlichen Daseins zu akzeptieren.

Der wesentliche Unterschied liegt darin, dass Optimismus eine gesunde und realistisch-positive Einstellung ist, während Toxic Positivity ein extremes Vermeiden von negativen Gefühlen darstellt. Optimismus ermutigt uns, Herausforderungen zu meistern und Konflikte zu bewältigen, während toxische Positivität diese Hindernisse unter den Teppich kehrt und langfristig zu Unzufriedenheit führen kann.

Es ist ganz natürlich, sich mal zu ärgern oder traurig zu sein. Optimismus ist vielmehr die Fähigkeit, aus schwierigen Situationen zu lernen, Hindernisse zu überwinden und trotzdem positiv in die Zukunft zu blicken.

Wie kann ich optimistischer werden?

5 Tipps, um optimistischer zu werden

Reframing: Betrachte schwierige Situationen aus verschiedenen Blickwinkeln und suche nach positiven Aspekten oder Chancen, die sich daraus ergeben können.

Dankbarkeit: Fokussiere dich auf das Gute in deinem Leben und notiere täglich drei Dinge, für die du dankbar bist.

Selbstmitgefühl: Sei liebevoll zu dir selbst und akzeptiere, dass Fehler und Misserfolge zum Leben dazugehören.

Positive Affirmationen: Nutze positive Selbstbestätigungen, um dein Selbstvertrauen zu stärken und deine Gedanken in eine optimistische Richtung zu lenken.

Netzwerk positiver Menschen: Umgebe dich mit Menschen, die Optimismus ausstrahlen und dich ermutigen, dein Bestes zu geben.

Optimismus erlernen im Coaching

Coaching kann dich darin unterstützen, im Alltag optimistischer zu werden. Durch Gespräche, gezielte Fragestellungen und ausgewählten Coachingtechniken können negative Denkmuster identifiziert und in positive Gedanken umgewandelt werden.

Indem der/die Coach auf die persönlichen Stärken und Ressourcen eingeht und damit gemeinsam mit dem/der Klient*in Lösungsstrategien entwickelt, können neue Blickwinkel eröffnet werden, um mit einer guten Portion Optimismus leichter an Herausforderungen herangehen zu können.

Du möchtest die die Möglichkeiten der positiven Psychologie entdecken und lernen, wie du als Coach oder Lebens- und Sozialberater*in Menschen auf ihrem Weg begleiten kannst? Nutze die Möglichkeit und melde dich jetzt an für deine Ausbildung zum/zur Lebens- und Sozialberater*in.