Was wir vom FBI über Verhaltensveränderung lernen können
Denise Docekal2017-06-29T16:33:03+02:00Drei Buchstaben können einen Unterschied machen.
Besonders, wenn wir mit geschickter Kommunikation eine Veränderung in unserem Gegenüber bewirken wollen.
Manche denken dabei vielleicht sofort an NLP – hier geht’s diesmal aber um das FBI.
Das sogenannte “Stufenmodell der Verhaltensveränderung” wurde von der Geiselnahme-Spezialeinheit beim FBI entwickelt.
Es beschreibt die 5 Schritte, die nötig sind, um jemanden von deiner Sichtweise zu überzeugen und dazu zu bringen, sein/ihr Verhalten entsprechend zu verändern.
Glücklicherweise lässt es sich nicht nur bei sich verschanzenden und bis auf die Zähne bewaffneten Menschen anwenden,
sondern bei jeglicher Form der Unstimmigkeit, die uns im Alltag begegnet.
Das sind die 5 Schritte:
1. Aktives Zuhören
Höre der anderen Seite zu und zeige ihr ganz bewusst, dass du zuhörst.
2. Empathie
Du verstehst dein Gegenüber, seine/ihre Sichtweise und wie er/sie sich fühlt.
3. Rapport
Empathie ist was du spürst und zeigst. Rapport beginnt, wenn dein Gegenüber anfängt auch etwas zu spüren und beginnt, dir zu vertrauen.
4. Einfluss nehmen
Sobald eine Basis an Vertrauen geschaffen wurde, hast du dir die Möglichkeit erarbeitet, gemeinsam an einer Problemlösung zu arbeiten und kannst den weiteren Verlauf mit beeinflussen.
5. Verhaltensänderung
Die andere Person handelt dementsprechend und kommt eventuell mit erhobenen Händen aus ihrem Versteck.
Du denkst jetzt vielleicht: „So weit, so gut. Wenn ich also ein NLP Basis-Seminar beim il Institut besucht habe und über Pacing und Leading Bescheid weiß, steht meiner Karriere beim FBI nichts mehr im Weg!
Eigentlich wollte ich Lebens- und Sozialberater/in werden
– aber hey – FBI Chefvermittler/in macht sich auch gut in meinem Lebenslauf!“
Bevor du dir das Einweg-Ticket in die USA buchst, lass uns aber noch einen Moment innehalten,
denn der Teufel steckt wie immer im Detail und das kann in diesem Fall schnell blutig enden.
Was im Allltag falsch laufen kann
In der Praxis sieht es nämlich so aus, dass wir sehr häufig – in der Hitze des Gefechts – die ersten 3 Schritte überspringen
und gleich bei Nr. 4 (Einfluss nehmen) beginnen und vom Anderen eine Verhaltensveränderung einfordern.
„Dies sind die Gründe warum ich recht und du unrecht hast…“ würde nur in einer Welt funktionieren, in der wir rein über unseren Verstand bzw. Fakten erreichbar wären – aber das ist nicht der Fall.
Lassen wir den früheren internationalen FBI Chefverhandler Chris […]