Wer als Trainer im Seminarraum visuelle Typen abholen möchte, hat eine Vielzahl an Optionen. Eine der beliebtesten ist wohl das Visualisieren am Flipchart. Damit du bei deinem nächsten Training mit Papier, Stift und Kreide für Staunen sorgen kannst, haben wir fünf innovative Flipdesigns für dich gesammelt.

Wenn du bereits als Trainer/in arbeitest oder mit dem Gedanken spielst, die Ausbildung zum Dipl. Trainer in der Erwachsenenbildung zu machen, dann weißt du wahrscheinlich, wie wichtig ein gut gefüllter Trainer-Methodenkoffer ist. Das Flipchart ist wohl einer unserer treuesten Begleiter im Seminarraum. Gerade wegen seiner Allgegenwärtigkeit besteht das Risiko, das Potenzial von Flipcharts zu vergessen. Dabei wird mit ein wenig Fantasie, Fingerspitzengefühl und der richtigen Anleitung die weiße Fläche förmlich zur Leinwand.

Weil Flipchart zeichnen und Sketchnoting – also das Visualisieren von Seminarinhalten –  ständig gefragte Themen sind, haben wir einen eigenen Online-Kurs zu diesem Thema geschaffen. Wenn dich die Tipps unten ansprechen und du mehr in das Thema Sketchnoting & Flipchart Präsentation einsteigen möchtest, dann findest du alle Infos und Inspirationen in unserem Online Sketchnoting Kurs!

Nun aber fünf Ideen, die deinen Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein „wow“ entlocken könnten:

Flipchart Visualisierung – Tipp 1: In die Tiefe gehen

Von der Ferne sieht es aus wie ein ganz normales Flipchart. Bei der Aufforderung in die vorgefertigte Zeichnung hineinzugreifen, eröffnen sich Teilnehmerinnen und Teilnehmern allerdings ganz neue Möglichkeiten. Ein Schlitz im Papier und ein umgeknicktes, darunterliegendes Flip (ein Bogen Flipchartpapier) machen den Effekt möglich. Das Papier darunter wird einfach mit Malerkrepp befestigt. In die so entstehende Schale können dann zum Beispiel Metaplankarten gelegt werden. Der/die TrainerIn kann dann Tipps “aus dem Nähkästchen” präsentieren und die Kärtchen hervorholen oder die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dürfen sie selbst “aus dem Hut zaubern”. Von Schatzkisten über Lostöpfe bis hin zu Einkaufswägen – in vielen Behältnissen können sich Inputs verstecken!

Flipchart Visualisierung – Tipp 2: Bitte öffnen

Dieses Flip möchte sein ganzes Potenzial entfalten – im wahrsten Sinne des Wortes. Der/die TrainerIn schneidet dafür im Vorhinein ein Flip zurecht und faltet es in die gewünschte Form. Das kann zum Beispiel ein Brief oder ein Fenster sein, das sich später am Flipchart öffnen lässt. Danach wird das gefaltete Flip auf das Flipchart geklebt. Der 3D Effekt wirkt am stärksten, wenn das zu öffnende Objekt mit Kreiden noch entsprechend schattiert wird und mit einem dunklen Flipchart-Marker Kontur verliehen bekommt.

„Innovation ist eine Mischung aus dem Alten und dem Neuen,
mit einer Prise Überraschung“
– Al Etmanski

Flipchart Visualisierung – Tipp 3: Vorhang auf!

Geht es darum, deinen Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine Bühne zu bieten oder eine Überraschung zu enthüllen, kann diese Inspiration für Applaus sorgen. Auch hier kommen zwei übereinander liegende Flips zum Zug. Auf das obere wird eine Bühne gezeichnet mit einem breiten, umrahmenden Vorhang in knalligem Rot. Vorsichtig wird dann entlang der gezeichneten Vorhangkante die Bühne ausgeschnitten. Achtung: die Bühne soll intakt bleiben, damit sie dann wieder mit Malerkreppröllchen angeklebt werden kann. Zuerst wird allerdings auf dem unteren Flip eine weitere Bühne gezeichnet – diesmal ist die zu enthüllenden Information als strahlender Protagonist unter einem Scheinwerfer darauf zu sehen. Ist die zuvor ausgeschnittene, leere Bühne wieder locker darüber geklebt, gilt es nur noch den Moment zu inszenieren, in dem es heißt: The stage ist yours! Dann fällt zwar nicht der Vorhang, aber der aufgeklebte Bühnenteil (hier rot schattiert), der die Überraschung versteckt hält.

Flipchart Visualisierung – Tipp 4: Mit nacktem Finger…

Bei detailreichen Flipcharts oder Pinnwänden ist es für Teilnehmende oft gar nicht so einfach, den Überblick zu behalten. Um für Klarheit zu sorgen, kannst du dir hier mit einem großen Zeigefinger helfen. Zeichne dafür einen pointierten Zeigefinger auf ein A4 Papier und schneide ihn aus. Für mehr Stabilität kann er auf Styropor oder Karton geklebt werden. Platziere den Finger dann immer genau dort auf deinem Flipchart oder deiner Pinnwand, wo du den Fokus deiner Zuhörerinnen und Zuhörer gerade haben möchtest. Tipp: Mach dir hier einmal die Mühe, den Finger besonders schön auszumalen und verwende harten Karton als Unterlage und du kannst ihn super aufheben und für mehrere Trainings verwenden.

Flipchart Visualisierung – Tipp 5: Wahrlich herausragend

Think outside the box! …Oder outside the Flipchart, denn auffällige Flips müssen nicht am Rand des Papiers aufhören. Mit ausgeschnittenen Elementen, die so geklebt werden, dass die über das ursprüngliche Format hinausreichen, können merk-würdige Designs entstehen. Das können Fahnen sein, die scheinbar in den Raum hineinwehen oder Mäxchen, die hinter dem Flip hervorschauen. Oder es geht tatsächlich jemandem das Licht auf und Glühbirnen umrahmen plötzlich das Flipchart. Der Kreativität sind hier also wirklich keine Grenzen gesetzt.

Das Arbeiten mit Karton, Kreppband und Kreativität am Flipchart kann den kleinen, aber entscheidenden Unterschied machen, denn eine Extra Portion Liebe zum Detail wird von vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmern geschätzt und ausgefallene Visualisierungen bleiben in Erinnerung.

Wer sich also als Trainer am Flipchart von Zeit zu Zeit austobt, bringt nicht nur frischen Wind in die vier Seminarraum-Wände, sondern kann damit auch dem Abfallen der Vergessenskurve entgegensteuern.

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