Das Thema Marketing für Coaches, Trainer und Lebens- und Sozialberater ist immer aktuell – wir bekommen auch viele Anfragen dazu. Kein Wunder, immerhin ist erfolgreiches Marketing oft der Schlüssel zu mehr (oder ausreichend) Umsatz – und damit oftmals ein wichtiges Puzzleteilchen auf dem Weg zum Traumberuf!
In einem vergangenen Artikel haben wir uns schon angesehen, mit welchen Bereichen es sich zu starten lohnt. Nun wollen wir näher auf das Thema „Personenmarketing“ für Coaches, Trainer/innen und LSB eingehen. Dabei geht es darum, dich selbst, deine Persönlichkeit, deine Anliegen, Kompetenzen und Leistungen – vor allem in Bezug auf deine Tätigkeit als Berater, Trainer oder Coach – darzustellen und erfolgreich nach außen zu kommunizieren. Dein Bild in der Öffentlichkeit, dein Image, deine Reputation und deinen (guten) Ruf mitzugestalten. Personal Branding im besten Sinn also.
Es gibt einige Punkte, die es dabei zu beachten gilt und die eine Vermarktung von dir als Person so besonders machen.
1. Du darfst besonders sein
Das klingt fürs Erste vielleicht banal, ist aber wesentlich für alle weiteren Marketing-Schritte. Eine hilfreiche innere Überzeugung, die dir den Aufbau eines positiven Images erleichtert. Hinderlich für das Personenmarketing dagegen wäre es, wenn du zum Beispiel glauben würdest, dass deine Besonderheit eine „Selbstverständlichkeit“ ist, über die man am besten gar nicht spricht, oder dass man Besonderheiten generell lieber für sich behält.
Glaubenssätze wie „Das was ich mache, ist ja nichts Besonderes, das bieten andere auch an“ oder „Wer öffentlich über seine Vorzüge spricht, ist ein egozentrischer Selbstdarsteller“ können dir im Weg stehen, wenn es darum geht, dich in der Öffentlichkeit gut zu präsentieren. Wenn du mit einer solchen Grundeinstellung auf das Thema Marketing blickst, dann erscheint Marketing schnell als „etwas Schlechtes“ für das man sich rechtfertigen oder gar schämen müsste. Tatsächlich gehört es genauso zum Job wie das Aufbauen einer tragfähigen Coach-Klienten-Beziehung, die verpflichtende Weiterbildung für LSB oder das Abhalten und Konzipieren von herausragenden Seminaren und Workshops. Dir deine eigenen hinderlichen Glaubenssätze rund um das Thema Marketing bewusst zu machen (und aufzulösen!), steht daher am Anfang jedes guten Personenmarketings.
2. Du „musst“ sogar besonders sein
Lass uns mal ganz nüchtern auf die Realität blicken: Da draußen gibt es jede Menge Coaches, Trainer, Therapeuten, Lebens- und Sozialberater und noch mehr Mitbewerber in den Randbereichen der Energetik und Esoterik, die sich alle um das psychische Wohlergehen ihrer Klienten bemühen.
Du sagst vielleicht: „Na ja, die anderen sind vielleicht nicht so ‘gut’ wie ich!“, aber woher sollen das deine potentiellen Klienten wissen, wenn nicht durch dein Marketing?
Wenn DU es nicht an die „große Kirchenglocke hängst“, wer soll es dann tun?
Ja, Marketing ist eine Menge Arbeit und eben Teil deiner Tätigkeit – auch wenn es für dich nicht besonders attraktiv klingen mag:
Du „musst“ besonders sein, wenn du nicht in der anonymen Masse der psychologischen Berater versinken willst.
3. Was dich besonders macht
Kommen wir nun zu dem WAS dich besonders macht. In diesem Schritt bist du eingeladen, alle Punkte niederzuschreiben, die ein zufriedener Klient oder Besucher einer deiner Seminare über dich sagen könnte. Zu diesem Punkt zählt auch eine genaue Definition deines Geschäftsbereichs. Arbeitest du primär im Privat- oder Businessbereich? Angenommen, du würdest mit Unternehmen arbeiten: Geht es da primär um die Konflikte von der Unternehmensführung mit den Mitarbeitern? Oder um Konflikte zwischen den Aufgabenbereichen? Oder um die der Mitarbeiter untereinander?
Je detaillierter du dein Geschäftsfeld definierst, desto einfacher wird es dir in den weiteren Marketingschritten fallen, dein Profil zu schärfen.
Dazu gehört auch die Definition deiner Zielgruppe. Einen möglichen Weg dafür findest du im oben angesprochenen Artikel.
4. Deine Besonderheit zeigen, um Mehrwert zu bieten
Den monetären Wert deiner Beratungstätigkeit definierst du meist über dein Stundenhonorar oder deinen Seminartagsatz. Darüber hinaus gibt es allerdings einen viel größeren „Mehrwert“. Dieser Mehrwert ist etwas, was du nicht nur bestehenden Klienten bietest, sondern was bereits VOR der Entscheidung, deine Dienstleistung in Anspruch zu nehmen, ins Spiel kommt.
Im besten Fall lernen dich potentielle Klienten über diesen Mehrwert kennen. Praktisch sieht das so aus, dass Menschen wohl in den seltensten Fällen zu dir finden, weil sie gehört haben, dass du so günstig bist, sondern weil du eine besondere Qualität oder spezielles Know-How an den Tag legst.
Der Mehrwert ist quasi eine Form, deine „Besonderheit“ zu zeigen.
Wenn du zum Beispiel Expertin in Beziehungsfragen bist und dich auf Patchwork-Familien spezialisiert hast, dann hast du vielleicht ein kleines ebook darüber geschrieben, veröffentlichst häufiger Artikel und Blogbeiträge zu diesem Thema, erstellst kurze Videos mit den „7 Tricks für eine funktionierende Patchworkfamilie“ oder hältst Vorträge darüber an der lokalen Volkshochschule. Du bietest also Mehrwert, den Menschen konsumieren können, ohne dich gleich dafür bezahlen zu müssen.
Sie haben dadurch die Möglichkeit, dich und deine Arbeit besser kennenzulernen – und wenn es irgendwann wirklich zu einem Konflikt in ihrer Patchwork-Familie kommen sollte, werden sie als Expertin an dich denken und deine Dienstleistung in Anspruch nehmen.
Der Mehrwert den du bietest, bringt dir vielleicht nicht direkt den großen Umsatz, ist aber ein wesentlicher Teil deines Personenmarketings, um dich als Expertin zu positionieren.
5. Deine Besonderheit online und offline zeigen
Das Marketing deiner Person beginnt schon bei der richtigen Namensgebung. Besser ist es, dich als „Susanne Maier Konfliktcoaching“ oder „Herbert Müller Patchwork-Coaching“ zu positionieren, statt kreative, aber wenig zielführende Kunstbegriffe wie „Patchy Praxis, Patchworkfamilienaufstellungspraxis nach Bert Hellinger“ zu verwenden.
Sonst musst du sowohl deinen Namen, als auch den deiner Praxis bekannt machen und das ist doppelter Aufwand.
Deinen echten Namen in deinem Personal Branding zu verwenden hat auch den Vorteil, dass du deine Expertise mit deinem Namen verknüpfst und damit auch für die Zukunft gut gerüstet bist – denn auch wenn sich dein Tätigkeitsbereich in Zukunft ändern mag, dein Name bleibt dir erhalten.
Auch bei der Wahl deines Webseiten-Domainnamens solltest du achtgeben. Domainnamen wie „www.maier-konfliktcoaching.at“ oder „www.müller-patchworkcoaching.at“ sind besser für Suchmaschinen zu optimieren (SEO) als „www.patchy-praxis.at“. Deinen Namen oder den Namen deines Tätigkeitsbereiches bzw. deiner Stadt (z.B.„www.konfliktcoaching-krems.at“) zu verwenden, erhöht die Wahrscheinlichkeit in Google gefunden zu werden.
Stell dir dazu immer wieder mal die Frage, wonach deine Wunschklienten suchen sollen, um dich dann zu finden.
Suchmaschinenoptimierung ist jedoch ein viel zu großes Marketing.-Thema, um es hier vollständig abzuhandeln. Ein gewisses Basis-Know-How solltest du dir aber dazu aneignen.
SEO Tipp: Fokussiere dich beim Schreiben deiner Webseiten-Texte und Artikel auf einige wenige „Keywörter“ bzw. Kombinationen. Also zum Beispiel „Patchwork-Familien“ und den Namen deiner Stadt, und baue um diese wenigen Begriffe deine Texte. Die Texte für deine Webseite schreibst du nicht nur für deine zukünftigen Klienten, sondern eben auch für Google, um in Zukunft unter diesen Begriffen gefunden zu werden.
6. Andere bitten, deine Besonderheit zu zeigen
Im bereits erwähnten Artikel über die ersten Marketingschritte findest du auch Hinweise für die Steigerung von Mundpropaganda – also wie du es fördern kannst, dass dich bestehende Klienten weiterempfehlen.
Wenn dein Mehrwert (in welcher Form auch immer) gut bei deinem Zielpublikum ankommt, dann wird dieser auch gerne weiterempfohlen.
Du kannst natürlich besonders zufriedene Klienten auch bitten, deine Dienstleistungen zu bewerten oder weiterzuempfehlen.
Dafür bietet sich unter anderem auch Facebook an. Bitte zufriedene Seminarteilnehmer oder Coachees darum, dich auf deiner Facebook-Seite positiv zu bewerten und dich (oder dein kostenloses ebook zum Thema) aktiv weiterzuempfehlen.
Wir hoffen, dir mit diesen Tipps einige Ideen für dein Personenmarketing gegeben zu haben. Uns ist bewusst, wie breit dieses Thema ist und das es sich hierbei nur um einen Start handelt. Deshalb arbeiten wir zur Zeit an einer praktischen Lösung, um den Absolvent/innen unserer Ausbildungen einen noch besseren Start in die selbstständige Tätigkeit zu ermöglichen und sie beim erfolgreichen Personenmarketing zu unterstützen.