Die Supervision ist in psychosozialen Berufen wie der Lebens- und Sozialberatung ein wichtiger Bestandteil der Arbeitspraxis. Sie sorgt für Klarheit und Selbstwirksamkeit. Welche Formen der Supervision es gibt und was sie neben Coaches und LSBs auch anderen Berufsgruppen bringt, erfährst du in diesem Artikel.  

Im Berufsalltag stellen wir uns täglich Herausforderungen, die unser Job mit sich bringt.  An vielen Tagen mag uns das leicht fallen, weil wir zum Beispiel… 

…Tätigkeiten ausführen, die wir schon oft gemacht haben und somit gut in unserer Komfortzone bleiben können. 

…an einem Projekt arbeiten, das uns vertraut ist.  

…in Teams arbeiten, in denen die Rollenverteilung klar ist, und jeder weiß, was er zu tun hat.  

Wir alle wissen, dass die soeben angeführten Beispiele aber nicht ausschließlich jene sind, die uns in unserem beruflichen Alltag unterkommen. 

Denn wer kennt sie nicht, jene Tage, die uns an unsere Grenzen stoßen lassen. Sei es durch bestimmte Tätigkeiten oder Aufgaben. Sei es aufgrund von Kommunikationsproblemen oder weil wir mit unserem Fachwissen oder unseren Ressourcen am Ende angelangt sind. 

In solchen Fällen kann Supervision die richtige Form von Unterstützung bieten – besonders für Menschen in psychosozialen Berufen. Darum findest du in diesem Blog Artikel Antworten auf folgende Fragen: 

  • Was ist Supervision? 
  • Warum kann Supervision so nützlich sein? 
  • Welche Arten von Supervision gibt es? 
  • Welche Ziele verfolgt Supervision? 

Was ist Supervision? 

Der Begriff Supervision kommt vom lateinischen Ausdruck „supervidere“ (überblicken) und bedeutet übersetzt „Über-Blick“.  

Im Grunde genommen geht es in einer Supervision auch genau darum, sich über den Kontext Beruf einen Überblick zu verschaffen. Das zu reflektieren, was in der Arbeit passiert, oder über Themen zu sprechen, die im Arbeitskontext relevant sind. 

Traditionellerweise wird die Supervision im medizinischen, sozialen, pädagogischen und therapeutischen Bereich genutzt (z.B. bei Ärzt*innen, Therapeut*innen, Lebens- und Sozialberater*innen, Coaches, Krankenpfleger*innen, Personal in Betreuungseinrichtungen, …). Mittlerweile findet sie allerdings auch zunehmend in der Wirtschaft Anklang, um beispielsweise Führungskräfte in ihrer Tätigkeit zu supporten. 

Supervision ist eine professionelle Begleitung durch eine entsprechend ausgebildete Person (z.B. Supervisor, Psychologe, Lebens- und Sozialberater*in), welche das Arbeitsklima und die psychische und physische Gesundheit der Arbeitnehmer*innen entscheidend unterstützt. 

So bietet Supervision eine Gelegenheit, das eigene berufliche Tun mit Hilfe einer systemfremden Fachkraft zu reflektieren und zu optimieren. Das kann zum einen nützlich sein, um Lehren zu ziehen und die fachliche Kompetenz der Mitarbeiter*innen enorm zu erhöhen.  

Zum anderen hat sich gezeigt, dass die Teilnehmenden einen großen psychohygienischen Nutzen davon haben. Durch die Aufarbeitung und Reflexion der unterschiedlichsten Themen im Job bleiben weniger unaufgearbeitete Emotionsreste, was wiederum ermöglicht, dass die Handlungsperspektive erweitert wird. Werden also regelmäßig im Zuge der Supervision Kommunikation, Beziehung und Konflikte zwischen den Mitarbeitern*innen geklärt, kann diese auch einen unschätzbaren Beitrag zur Burn-Out -Prävention darstellen. 

„Wenn wir unseren Blick auf die Dinge verändern,
dann verändern sich auch die Dinge, auf die wir blicken.“
Wayne Dyer

Mögliche Themen einer Supervision können sein… 

  • Persönliche Konflikte 
  • Teamkonflikte 
  • Kommunikationsprobleme 
  • Rollenkonfusionen 
  • Unklarheiten in Verantwortlichkeiten 
  • Überlastungen 
  • Burnout-Bewältigung & -Prävention  
  • Fehlende Work/Life Balance 
  • Fehlende Handlungs- und Lösungsstrategie 
  • Schwierigkeiten mit der Abgrenzung zu Themen von Patient*innen oder Klient*innen 
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Welche Arten von Supervision gibt es?  

Einzelsupervision  

…ist eine intensive Form der Beratung, die nicht nur für alle Berufsgruppen, sondern auch für alle Privatpersonen geeignet ist. Sie verfolgt, noch professioneller mit den Herausforderungen des beruflichen und privaten Alltags umzugehen.  

Gruppensupervision 

…ermöglicht Fachkräften, die bei unterschiedlichen Arbeitgebern oder auch als Selbstständige in unterschiedlichen Arbeitsfeldern tätig sind, gemeinsam ihre Arbeitssituation zu reflektieren. So können die Teilnehmer von einer multiperspektiven Sicht profitieren und ihren persönlichen Horizont erweitern. 

Teamsupervision 

…bringt Supervisanden aus demselben Unternehmen oder auch aus derselben Abteilung zusammen. In einer Teamsupervision wird großer Wert darauf gelegt, dass ein Team bei seinem Entwicklungsprozess begleitet wird. Daraus kann sich ergeben, dass die Teamarbeit wieder an Effektivität zunimmt, die Kommunikation unter den Teammitgliedern verbessert wird, oder auch Konflikte untereinander in einem geschützten Rahmen ausgetragen werden können.  

Fallsupervision 

…ist dazu da, um konkrete Fälle zu reflektieren und zu besprechen. Auch hier können die Teilnehmer*innen wieder aus unterschiedlichen Berufsgruppen zusammentreffen, um sich über eine bestimmte Situation oder die thematische Besonderheit eines bestimmten Patienten oder Klienten auszutauschen. Das ermöglicht Entlastung und einen erweiterten Blickwinkel auf die Situation, um wieder handlungsfähiger agieren zu können. 

Welche Ziele verfolgt Supervision?   

Gerade für Betriebe oder Menschen, die im Sozialbereich tätig sind, oder mit Kundenverkehr zu tun haben, empfiehlt es sich regelmäßig (z.B. alle zwei Monate) an einer Supervision teilzunehmen. Das ermöglicht einen Raum, um sich über Berufliches auszutauschen und auch über damit verbundene Gefühle zu sprechen. Wir verbringen sehr viel Zeit unseres Lebens mit beruflichen Tätigkeiten, darum ist das Verarbeiten von Emotionen und Gedanken auch im Arbeitskontext sehr wichtig. 

Damit eine Supervision erfolgreich funktioniert, werden anfangs klare Ziele definiert. Diese werden, je nach Art der Supervision, an eine Person, das Team oder das Unternehmen individuell angepasst.  

Ziel können sein: 

  • Reflexion des Arbeitsalltages 
  • Konfliktlösungen 
  • Erweiterung der Teamentwicklung 
  • Erweiterung der beruflichen Kompetenzen 
  • Verbessertes Arbeitsklima 
  • Steigerung der Zufriedenheit am Arbeitsplatz 
  • Anregung für neue Lernprozesse 
  • Optimierung der Arbeitsergebnisse 
  • Verbessertes Arbeitsklima 
  • Qualitätssicherung 
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Der Ablauf orientiert sich ganz stark an den Zielen sowie an den zu supervidierenden Themen und natürlich auch an der Berufsspate.  

Somit ist es kaum möglich, vor einer Supervision eine feste Agenda zu erstellen. Dadurch ergibt sich ein flexibles Programm, das spontane Entscheidungen, Vorgehensweisen und vor allem Interaktion ermöglicht und fördert. Die Supervision – ein Allrounder-Tool für die fachliche und persönliche Entwicklung. 

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