Die Welt der Seminarräume und Trainings ist eine große und als (angehende*r) Trainer*in gilt es einiges zu bedenken – vor deiner Gruppe, genauso wie in der Vor- und Nachbereitung. Wir verschaffen dir im Teil 2 unserer Reihe „Training von A bis Z“ einen Überblick über Recherche-Tools, unternehmerische Voraussetzungen und Kleinigkeiten, die es wert sind, zu wissen.
N wie Neuland, Prockey & Co.
Als Trainer*in wirst du bald merken – Stift ist nicht gleich Stift. Damit deine Visualisierungen sauber aussehen und Text auf Flipcharts auch wirklich gut lesbar ist, solltest du immer eine Handvoll gut gefüllter Flipchart-Marker in deinem Trainerkoffer parat haben. Investiere hier ruhig in hochwertige Marken wie „Neuland“ oder „Prockey“. Die Qualität schlägt sich nicht nur im Endprodukt nieder, sondern auch in deiner Freude am Gestalten.
Was sich mit Flipcharts alles „anstellen“ lässt und warum Visualisierungen generell wichtig sind, haben wir übrigens bereits in Teil 1 unseres Trainer*innen-ABCs beleuchtet.
O wie Online Trainings
Ortsunabhängig, knackiger Zeitframe, für vielfältige Themen einsetzbar – Trainings online abzuhalten ist praktisch und zeitgleich auch noch eine Abwechslung in deinem Trainingskalender. Besonders durch die Corona Situation ist bei vielen Teilnehmer*innen die Bereitschaft da, auch digitale Trainings zu buchen. Damit du bei Trainings oder Coachings im virtuellen Raum punktest, haben wir dir in diesem Artikel die wichtigsten Punkte zum Thema Rapport-Aufbau online zusammengefasst.
Übrigens: Wenn dich dieses Gebiet besonders reizt, gibt es auch hierfür mittlerweile eigene Train-the-Online-Trainer Aus– und Weiterbildungen.
P wie People Business
Training ist ein People Business! Die Tätigkeit als erfordert es einerseits, gut mit den unterschiedlichsten Menschentypen auskommen zu können. Schließlich verbringst du deine Tage meist mit Gruppen, die sich aus Persönlichkeiten zusammensetzen, die oft diverser gar nicht seien könnten. Andererseits gilt es auch, in der Trainer-Community Fuß zu fassen. Bedenke das von Anfang an und beginne, dich aktiv zu vernetzen.
Pro-Tipp: Trainer-Kolleg*innen freuen sich, wenn du dir aus Gesprächen merkst, was beispielsweise ihre Spezialgebiete sind. So kannst du möglicherweise Kund*innen weitervermitteln und im Gegenzug auf das Gleiche hoffen. Wie in jeder personenbezogenen Branche können auch im Training Symbiosen mit anderen zu spannenden Projekten, unerwarteten Aufträgen oder neuen Kollaborationen sorgen.
Q wie Qualitätsmanagement
Auch im Training ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Fordere dich deshalb immer wieder selbst heraus. Hole dir Feedback ein und reflektiere nach jedem Training selbst. Was ist dir gut gelungen? Wo gibt es Potenzial? Hättest du dich in irgendeiner Situation anders verhalten sollen? Was war das absolute Highlight, das du gerne wieder so umsetzen möchtest?
Wer an sich selbst den Anspruch hat, sich von Training zu Training weiterzuentwickeln, hat die besten Voraussetzungen, um erfolgreich zu werden.
R wie Reisebereitschaft
Besonders als selbstständige*r Trainer*in in der Erwachsenenbildung solltest du bereit sein, von Zeit zu Zeit Grenzen zu überschreiten – nicht nur die metaphorischen 😉 Spannende Trainingsgelegenheiten tun sich oft in anderen Bundesländern oder im restlichen DACH-Raum auf.
Lässt du dich darauf hin und wieder ein, wirst du merken, dass du von Co-Trainer*innen, wie auch Teilnehmer*innen in unterschiedlichen Regionen unterschiedliche Dinge lernen kannst. Sieh‘ Reisen also nicht nur als Gelegenheit, mehr Trainings an Land zu ziehen, sondern auch als Chance für dich selbst, um deinen Horizont zu erweitern.
S wie Sorgfältige Recherche
Inhalte falsch erklären, Begründer*innen verwechseln oder Statistiken zitieren, für die du keine Quellen hast, kann schnell unprofessionell wirken. Besonders Lernende, welche Wert auf Zahlen, Daten und Fakten legen, können diesbezüglich manchmal fordernd sein. Bereite dich also darauf vor und stell sicher, dass deine Trainings Hand und Fuß haben.
Wichtig dabei – bevor du eine Quelle erfindest, gib lieber ehrlich zu, dass du das nochmal nachsehen musst. Auch Trainer*innen macht Unvollkommenheit sympathisch 😉 Seriöse Quellen für Daten und Inhalte findest du beispielsweise bei der Statistik Austria, auf Google Scholar oder indem du bei Google–Suchen die Ergänzung „.edu“ beifügst.
T wie Tools
Wie bereits im ersten Teil erwähnt, macht Abwechslung Trainings erst spannend. Experimentiere also ruhig mit unterschiedlichen Techniken und Werkzeugen. Eine Konzeptionseinheit gemeinsam mit einem*r Trainerkolleg*in kann beispielsweise fruchtbaren Boden für neue Ideen bieten. Schließlich kennt die andere Person häufig andere Methoden als du sie anwendest.
Besonders für gruppendynamische Übungen gibt es außerdem Material, das definitiv eine Investition wert ist und bei deinen Teilnehmer*innen positiv im Gedächtnis bleiben wird, wie zum Beispiel der Fröbelkran oder die Leonardo Brücke.
U wie Unternehmertum
Besonders wenn du freiberuflich als Trainer*in arbeitest, solltest du ein Quäntchen Unternehmertum mitbringen. Schließlich musst du deine Tätigkeit auch ordnungsgemäß besteuern, Angebote kalkulieren können und Aspekte wie Versicherungen oder Kunden-Akquise bedenken.
Auch wenn sich diese Dinge mit etwas Zeit und Interesse gut lernen und umsetzen lassen, so gibt es doch einige Trainer*innen, denen dieser Aufgabenbereich zu viel wird. In diesem Fall ist es ratsam, als Trainer*in für ein Ausbildungsstätte tätig zu werden – so bleibt dir die Tätigkeit, doch der administrative und wirtschaftliche Part fällt zu großen Teilen für dich weg.
V wie Vorbilder finden
Sämtliche große Künstler*innen der Geschichte hatten Meister, die ihnen in ihrer Lehre zur Seite standen und von denen sie sich Techniken abschauen konnten. So ist es auch im Training. Überlege dir, wer für dich Vorbilder in dieser Tätigkeit sind. Was macht sie so besonders? Was zeichnet ihre Trainings aus? Welche Verhaltensweisen könntest du im Seminarraum auch für dich adaptieren?
Stell dir solche Fragen immer wieder in deiner Trainerkarriere und sprich die betreffenden Personen auch darauf an. Aus Gesprächen mit ihnen kannst du dir sicherlich einiges mitnehmen. So wirst auch du zu deiner eigenen Trainerpersönlichkeit, von der sich irgendwann vielleicht jemand etwas abschauen kann.
Die Welt verändert sich durch dein Vorbild,
nicht durch deine Meinung.Paulo Coelho
W wie Weiterbildung
Wer Wissen und Skills vermitteln möchte, sollte auch mit der Bereitschaft kommen, selbst stets Neues zu lernen. Zum Glück gibt es vielfältige Zusatzausbildungen! Train-the-Trainer Programme oder Weiterbildungen in spezifischen Bereichen lassen nicht nur dein Know-How wachsen, sondern können dir auch dabei helfen, dich zu positionieren und spezialisieren.
Wie wäre es einmal mit einem Sketch-Note-Workshop, einem Storytelling-Kurs oder gar einer Mentaltrainer-Ausbildung? Wenn du dich umsiehst, wirst du merken, dass es nichts gibt, dass es nicht gibt.
X wie Xing, LinkedIn & Co.
Besonders im Business Bereich sind soziale Netzwerke wie Xing oder LinkedIn nach wie vor eine wichtige Dreh- und Angelscheibe, um auf sich aufmerksam zu machen. Diese Social Networks eigenen sich hervorragend, um Blog-Beiträge zu teilen, abgeschlossene Ausbildungen ans Aushängeschild zu hängen oder um Business-Kontakte nicht aus den Augen zu verlieren.
Y wie You do you!
Vorbilder sind wichtig, Professionalität scheint essenziell und das Streben nach Verbesserung wird von vielen Seiten als Muss angepriesen. Bei all dem Druck ist jedoch eine Sache vorrangig: Du und die Freude an deiner Arbeit! Versuch im Seminarraum so gut es geht authentisch zu bleiben und dich nicht zu verbiegen.
Ja, auch dir werden Fehler passieren. Nein, nicht immer wird alles nach Plan laufen und vielleicht werden dir von Zeit zu Zeit sogar solche Hoppalas unterlaufen, dass du gar nicht anders kannst, als über dich selbst zu lachen. Gut so! Wer sich selbst mit Humor nimmt, hat seine Gruppe meist schon halb gewonnen, denn gemeinsames Lachen baut Verbindung und Identifikation auf. Du darfst die Sache also locker angehen 😊
Z wie Zertifizierungen
Je nachdem, wer deine zukünftigen Auftraggeber*innen sind, kann beispielsweise eine ISO Zertifizierung für dich als Trainer*in relevant sein. Damit du dich im Zertifizierungs-Dschungel zurechtfindest, haben wir hier alle Infos für dich gesammelt.
Du hast bisher keine Trainerausbildung gemacht und bist neugierig, ob die Tätigkeit als Trainer*in in der Erwachsenenbildung das Richtige für dich wäre? Dann sieh dir einfach unser Ausbildungsangebot an und überzeuge dich selbst davon!